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Chemnitz: Internationales Filmfestival «Schlingel» eröffnet +++ Hamburg: Douglas-Sirk-Preisverleihung ohne Gérard Depardieu
Chemnitz: Internationales Filmfestival «Schlingel» eröffnet
Chemnitz (ddp-lsc). Mit der finnisch-deutsch-estnischen Koproduktion «Ruudi» ist am Montag in Chemnitz das 11. Internationale Kinder- und Jugendfilmfestival «Schlingel» eröffnet worden. In den kommenden sieben Tagen wird dem jungen Publikum die Rekordzahl von 81 Produktionen aus 28 Ländern präsentiert. Mehr als die Hälfte der Filme werden zum ersten Mal in Europa und Deutschland gezeigt, wie Festivalleiter Michael Harbauer sagte. Mit der US-amerikanischen Produktion «Fireflies - Glühwürmchen» sei auch eine Welturaufführung darunter.
Das «Schlingel»-Festival wolle eine Plattform für den kulturellen Austausch und den friedlichen Dialog der Völker sein, unterstrich Harbauer zur Eröffnung. Chemnitz gehe dabei weit über die Gegebenheiten anderer Filmfeste hinaus, beispielsweise mit der Besetzung einer europäischen Kinderjury. Die jungen Kritiker aus acht Ländern entschieden über die Vergabe des mit 5000 Euro dotierten Hauptpreises für den besten Kinderfilm.
In vier Kategorien werden insgesamt Preise im Umfang von 21 000 Euro vergeben. Erstmals gibt es einen Wettbewerb um den besten Kurzfilm. Ebenfalls zum ersten Mal wird der Ehrenpreis des Festivals verliehen. Den «Ehrenschlingel» erhält der bekannte tschechische Kinderfilmregisseur Vaclav Vorlicek (u.a. «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel», «Das Mädchen auf dem Besenstiel»). Sechs Filme von Vorlicek laufen in dieser Woche im Chemnitzer Luxor-Filmpalast.
Bis zum Sonntag werden rund 8000 Besucher und etwa 100 Gäste aus aller Welt erwartet. Schauspieler und Regisseure aus Israel, Hongkong, Iran, USA, Russland, Schweiz und weiteren Ländern präsentieren ihre Produktionen auf der Bühne und wollen mit dem jungen Publikum ins Gespräch kommen, kündigte der Festivalleiter an.
Hamburg: Douglas-Sirk-Preisverleihung ohne Gérard Depardieu
Hamburg (ddp) - Der französische Schauspieler Gérard Depardieu kommt nicht zur Verleihung des renommierten Douglas-Sirk-Preises. Er hat andere Termine.
Der 57-jährige Preisträger sei wegen einer Drehplanverschiebung bei seinem neuen Streifen "Asterix bei den Olympischen Spielen" verhindert, teilte eine Filmfest-Sprecherin mit. Für Depardieu werde am Dienstagabend im Cinemaxx Hamburg Regisseur Xavier Giannoli den Preis entgegennehmen, dessen Film "Quand j\'étais chanteur" anschließend gezeigt werde.
Mit dem Douglas-Sirk-Preis ehrt das Filmfest Hamburg jedes Jahr eine Persönlichkeit, die sich besonders um die Filmkultur verdient gemacht hat. Depardieu ist nach Ansicht der Jury einer der größten Schauspieler unserer Zeit. Obwohl tief in einer französischen Tradition verankert, sei er seit langem ein Weltstar, hieß es.
Der Ehrenpreis ist benannt nach dem in Hamburg geborenen Regisseur Hans Detlef Sierck (1897-1987), der unter dem Namen Douglas Sirk in Hollywood zu Weltruhm gelangte und später an der Münchner Filmhochschule lehrte. Frühere Preisträger sind unter anderen Clint Eastwood, Stephen Frears, Jodie Foster und Jim Jarmusch.
Auf dem noch bis Donnerstag laufenden Hamburger Filmfest stehen insgesamt rund 100 internationale Spielfilme auf dem Programm. Außerdem sind an der Hamburger Kinomeile acht Tage lang 19 Dokumentationen und zahlreiche Kurzfilme aus mehr als 30 Ländern zu sehen.