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Neues Stipendiensystem - Künstlerhaus Schloss Balmoral mit weniger Geld +++ Künstler Ferry Ahrlé mit Goethe-Plakette geehrt +++
Neues Stipendiensystem - Künstlerhaus Schloss Balmoral mit weniger Geld
Mainz (ddp-swe). Durch die Umstellung auf das neue Stipendiensystem in Rheinland-Pfalz bekommt das Künstlerhaus Schloss Balmoral in Bad Ems künftig weniger Geld. Rückläufige Zinserträge hätten die finanzielle Situation der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur verschlechtert, so dass ab 2005 nur noch 235 000 Euro und nicht wie bisher 485 000 Euro für das Künstlerhaus zu Verfügung stünden, sagte Kulturstaatssekretär Roland Härtel am Montag in Mainz. Den Plänen zufolge entfallen die bisher sieben durchgeführten so genannten internationalen Stipendien und werden durch acht neue Stipendien allein für rheinland-pfälzische Künstler ersetzt. Diese würden durch das Künstlerhaus organisiert, durchgeführt und betreut.
Von den ab 2005 zur Verfügung gestellten 235 000 Euro entfielen rund 150 000 Euro auf die Stipendien. Der Rest fließe in die Verwaltung. Durch den Wegfall der international geförderten Künstler habe das Land die Förderung Bildender Künstler aus Rheinland-Pfalz «massiv» aufgestockt. Zusätzlich stelle es der Akademie der Bildenden Künste an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz für Ausstellungen der Abschlussklassen sowie für Projekte der Akademie mit Partneruniversitäten insgesamt 50 000 Euro zur Verfügung.
Härtel betonte, trotz der Mittelkürzung entfielen auf Balmoral ab 2005 die Organisation und Betreuung der bisher vom Kultusministerium betreuten Stipendien. Hinzu kämen die der landeseigenen Stipendien Cité des arts (Paris) und Wiepersdorf sowie die der vom Bund vergebenen Stipendien Massimo und Casa Baldi. Gleichzeitig würden das Asterstein-Stipendium und das bereits existierende Austauschstipendium mit Burgund nach Bad Ems verlegt. Neben den acht ab 2005 neu eingeführten Stipendien, unter anderem ein sechsmonatiges nach New York, solle es ab 2006 jeweils noch ein Stipendium nach London und in die chinesische Partnerprovinz Fujian hinzukommen.
Nach Ministeriumsangaben wird im Künstlerhaus trotz der zusätzlichen Aufgaben weniger Personal benötigt. Von den bisher sechs Mitarbeitern würden drei übernommen. Den anderen drei «werde ein anderer Arbeitsplatz angeboten», ohne dass es zu betriebsbedingten Kündigungen komme, versicherte Härtel.
Künstler Ferry Ahrlé mit Goethe-Plakette geehrt
Frankfurt/Main (ddp-bln). Der Universal-Künstler Ferry Ahrlé hat am Montag die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main erhalten. Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) ehrte den unter anderem als Maler, TV-Moderator, Autor, Filmemacher und Kabarettisten bekannten 80-Jährigen bei einer Feierstunde mit der Auszeichnung. Ahrlé habe in Frankfurt wie auch bundesweit einen einzigartigen und bleibenden Namen, hieß es in einer Mitteilung der Stadt zur Begründung. Außerdem habe der Künstler mit seinem sozialen Engagement in seiner Heimatstadt Frankfurt die Bürgergesellschaft der Mainmetropole nachhaltig befördert.
Der 1924 in Frankfurt geborene und in Berlin aufgewachsene Künstler hat an der Hochschule der bildenden Künste in Berlin studiert sowie nebenher Schauspielunterricht genommen. Er hat etliche Porträts gemalt, die im In- und Ausland veröffentlicht werden, sowie Bücher verfasst. Ahrlé lebt und arbeitet in Frankfurt und Berlin.