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9.12.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Kunststiftung NRW gewährt 2,3 Millionen Euro Fördergelder +++ Schau mit Werken von Joseph Faßbender ab heute in Bonn +++ Picasso im Augsburger Glaspalast +++ Zwei Ausstellungen aus dem Werk Antoine Pesnes in Bayreuth +++ Architekt Eisenman sieht «Zeitalter des Spektakels» am Ende +++ Städel zeigt herausragende Werke des deutschen Expressionismus


Kunststiftung NRW gewährt 2,3 Millionen Euro Fördergelder
Düsseldorf (ddp-nrw). Mit rund 2,3 Millionen Euro Fördergeldern will die Kunststiftung NRW Museen in der Region unter die Arme greifen. Einen entsprechenden Beschluss hat das Kuratorium der Stiftung unter dem Vorsitz von Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) gefasst, wie eine Sprecherin am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte.
Mittel erhält das Kölner Museum Ludwig für drei Projekte - darunter der Ankauf der Fotosammlung Agfa Historama, die als älteste Kollektion zur Kulturgeschichte der Fotografie gilt. Weitere Gelder gehen an das Westfälische Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte in Münster für den Erwerb der mittelalterlichen Glasgemälde «Cappenberger Scheiben» sowie an das Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf für ein Internet-Portal über Leben, Werk und Wirkung des Dichters.

Schau mit Werken von Joseph Faßbender ab heute in Bonn
Bonn (ddp-nrw). Eine Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum Bonn gewährt ab heute (18.00 Uhr) erstmalig Einblicke in das Gesamtwerk des Künstlers Joseph Faßbender. Gezeigt werden nach Museumsangaben 80 abstrakte Gemälde und grafische Arbeiten aus dem Nachlass des Künstlers. Faßbender galt zu Lebzeiten als einer der «einflussreichsten Künstler der rheinischen Kunstszene der späten 1940 bis 1960er Jahre". Vor allem seine Plakatentwürfe und Buschgestaltungen hätten als vorbildlich gegolten, hieß es.
Joseph Faßbender starb vor 30 Jahren in Köln. Als Professor lehrte er seit 1958 an der Düsseldorfer Kunstakademie. 1964 erhielt er den Preis der Biennale von Venedig.
Die Schau «Joseph Faßbender (1903 bis 1974) Verwandlungen - Malerei, Zeichnungen und Graphik aus 50 Jahren» können Interessierte bis 20. Februar 2005 besuchen. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Kinder zahlen 2 Euro.

Blick in private Sammlungen - Picasso im Augsburger Glaspalast
Augsburg (ddp-bay). Augsburg wartet im kommenden Jahr mit einem besonderen Leckerbissen für Kunstfreunde auf. Von Februar an sind über 100 exemplarische Werke von Picasso zu sehen, die normalerweise der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Darunter seien auch 40 Unikate, teilte der Augsburger Tourismusverband am Mittwoch mit.
Die Schau «Picasso - exklusiv aus Privatsammlungen» zeigt den Angaben zufolge skulpturale Keramiken und bedeutende Lithographien sowie Zeichnungen, Aquarelle, Pastelle und Goachen. Picassos Anti-Kriegs-Bild «Guernica» ist allerdings nur in einer Kopie zu sehen.
Die Ausstellung im Augsburger Glaspalast ist von 16. Februar bis 16. Mai zu sehen. Geöffnet ist täglich außer montags von 9.00 bis 19.00 Uhr, am Donnerstag bis 21.00 Uhr.

Zwei Ausstellungen aus dem Werk Antoine Pesnes in Bayreuth
Bayreuth (ddp-bay). In Bayreuth sind erstmals ab Donnerstag zwei der größten Sammlungen von Antoine-Pesne-Gemälden zu sehen. Die Bayerische Schlösserverwaltung präsentiert im Neuen Schloss bis zum 27. Februar unter dem Titel «Antoine Pesne in den Bayreuther Schlössern» Bilder des bedeutendsten preußischen Hofmalers. Zeitgleich zeigt das städtische Historische Museum in der eigenen Ausstellung «Die Poesie des Augenblicks» Pesne-Leihgaben der Berliner Gemäldegalerie. Wie Berlin ist auch Bayreuth ein Zentrum für Bilder Antoine Pesnes.
Die Bayerische Schlösserverwaltung besitzt neben der Gemäldegalerie Berlin und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten deutschlandweit die meisten Werke des Malers. Für ihre Ausstellung führte die Schlösserverwaltung erstmals nahezu alle Bayreuther Pesne-Gemälde zusammen. Dadurch können Besucher auch die Bilder aus der Bayreuther Eremitage im Neuen Schloss aus der Nähe betrachten.
Pesne lebte von 1683 bis 1757 und diente in seiner 47-jährigen Amtszeit drei preußischen Königen. Seine Porträts vermitteln den Geist und das Lebensgefühl des Rokoko.
Das Neue Schloss (Ludwigstraße 20) ist täglich von 10.00 bis 16.00 Uhr geöffnet, das Historische Museum Bayreuth (Kirchplatz 6) Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr.

Architekt Eisenman sieht «Zeitalter des Spektakels» am Ende
Hamburg (ddp). Der amerikanische Star-Architekt Peter Eisenman sieht sein Fach an einem Wendepunkt angekommen. «Die Zeit der Gehrys, Hadids und Calatravas ist abgelaufen», sagte er der Wochenzeitung «Die Zeit». Das «Zeitalter des Spektakels» sei zu Ende. Angesichts des globalen Terrors könne die Architektur nicht einfach so weiter machen wie bisher.
Die Architekten dürften nicht länger auf die Bildwirkung ihrer Bauten setzen, sondern müssten sich auf räumliche und körperliche Erfahrungen konzentrieren, forderte Eisenman. Dieses Konzept habe er auch für das Holocaust-Mahnmal in Berlin realisiert.
Eisenman zieht einen Vergleich zwischen seinem Werk und Opern von Richard Wagner. Ihn fasziniere Wagner. "Und vielleicht gelingt ja dem Mahnmal etwas Ähnliches wie seinen Opern. Dass die Dunkelheit hervorkommt, so dass das deutsche Volk mit der Verdrängung des Holocausts besser umgehen kann», betonte er. Das Mahnmal könne wie ein Psychoanalytiker wirken: «Es erlaubt uns, wieder über die verdrängten Dinge sprechen zu können.»

Städel zeigt herausragende Werke des deutschen Expressionismus
Frankfurt/Main (ddp-swe). Eine der bedeutendsten Privatsammlungen expressionistischer Kunst aus Deutschland ist von Donnerstag an im Frankfurter Städel-Museum zu sehen. Gezeigt werden 120 Werke von Brücke-Künstlern wie Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde, Karl Schmidt-Rottluff und Erich Heckel. Die Arbeiten gehören zu einer mehr als 1200 Werke umfassenden Sammlung, die der Frankfurter Industrielle und Kunstfreund Carl Hagemann bis zu seinem Tod im Jahr 1940 zusammentrug und die den Zweiten Weltkrieg und die NS-Zeit wie durch ein Wunder überstand.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Essener Folkwang-Museum, wo die Exponate ab 24. Februar präsentiert werden. In Frankfurt am Main läuft die Schau bis 23. Januar.
http://www.staedelmuseum.de