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9.2.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Leipzig: «Junge Freiheit» protestiert gegen Hausverbot auf Leipziger Buchmesse +++ Berlin: Schaubühne streicht Produktion +++ Zürich: John Irving mit «Bis ich dich finde» auf kurzer Lesetour


Leipzig: "Junge Freiheit" protestiert gegen Hausverbot
Die Leipziger Messe will die Wochenzeitung "Junge Freiheit" weiterhin von der diesjährigen Buchmesse Mitte März ausschließen. Die als nationalkonservativ geltende Zeitschrift hat daraufhin einen "Appell für die Pressefreiheit" veröffentlicht, der gegen das Hausverbot bei der Leipziger Buchmesse protestiert. Mehr als 300 Unterzeichner befürworten den Protest. Zu ihnen gehören unter anderem der "Focus"-Herausgeber Helmut Markwort, der Schriftsteller und Mitgründer des Satiremagazins "Titanic" Eckhard Henscheid sowie der ehemalige Chef des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Hans Olaf Henkel. Ihr Appell richtet sich gegen die „Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit“ durch die Messe als öffentlich-rechtliche Institution. Die Leipziger Messe gibt an, dass die Entscheidung keinen politischen Hintergrund habe. Grund für das Hausverbot war eine geplante Veranstaltung über Pressefreiheit anlässlich des 20jährigen Bestehens des Verlages, die die "Junge Freiheit" nicht absagen wollte, so die Leipziger Messe. Die Messebetreiber erwägen jetzt rechtliche Schritte gegen den Vorwurf des Blattes, der Ausschluss sei "aus politischen Gründen" erfolgt.
Die „Junge Freiheit“ stand seit 1994 unter Beobachtung des Verfassungsschutzes. In den NRW-Verfassungsschutzberichten wurde sie wegen “tatsächlicher Anhaltspunkte für den Verdacht auf rechtsextremistische Bestrebungen" mehrfach erwähnt. Die Zeitschrift legte dagegen Verfassungsbeschwerde ein. Im Juni 2005 wertete das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe die Einstufung des Verfassungsschutzes als Verletzung der Pressefreiheit.

Berlin: Schaubühne streicht Produktionen
Die Berliner Schaubühne muss nach eigenen Angaben wegen der gekürzten Zuwendungen in der laufenden Spielzeit drei Uraufführungen in der neu konzipierten Studioreihe streichen: «The Optic Trilogy» von Alfian bin Sa\'at und «Cheech - oder die Männer von Chrysler sind in der Stadt» von Francois Létourneau, «Liebe ist nur eine Möglichkeit» von Christoph Nußbaumeder wird in die kommende Spielzeit verlegt. Trotz sehr gut besuchter Vorstellungen seit Beginn der Spielzeit - im Januar sei die Auslastung bei 94 Prozent gelegen - bleibe die finanzielle Situation der Schaubühne sehr angespannt, erklärte das Theater gestern.
Die Schaubühne beklagt seit langem eine chronische Unterfinanzierung. Die Situation hat sich aus Sicht von Intendant Thomas Ostermeier noch zugespitzt,
seit die Berliner Stadtführung plant, die Tanzcompagnie von Sasha Waltz eigenständig und mit eigenen Budgetmitteln zu führen.
Quelle: orf.at

Zürich: John Irving mit «Bis ich dich finde» auf kurzer Lesetour
Zürich (ddp). Erfolgsautor John Irving («Garp und wie er die Welt sah», «Zirkuskind») geht mit seinem neuen Buch «Bis ich dich finde» auf eine kurze Lesetour. Am 19. Februar ist er im Burgtheater Wien zu Gast, am 20. Februar im Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm, wie der Diogenes Verlag in Zürich am Mittwoch mitteilte. Die Lesung wird in englischer Sprache gehalten, der deutsche Part wird jeweils von einem Schauspieler übernommen. Am 22. Februar liest Irving im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Den Abschluss bildet am 24. Februar ein Auftritt im Schauspielhaus Zürich.
In dem 1200 Seiten starken Roman «Bis ich dich finde» erzählt Irving die Geschichte des Schauspielers Jack Burns. Seine Mutter ist Tätowiererin, sein Vater ein Organist und Frauenheld, der verschwunden ist. Es ist ein Roman über Obsessionen und Freundschaften, über den fehlenden Vater und starke Mütter.