Body
Filmproduzent Manfred Durniok gestorben +++ «Hörspiel des Jahres 2002» an Eran Schaerf verliehen +++ Marburger Kamerapreis für Niederländer Robby Müller
Filmproduzent Manfred Durniokmdr - Der international bekannte Filmproduzent Manfred Durniok ist im Alter von 68 Jahren gestorben. Nach Angaben seines Produktionsbüros starb er bereits am Freitag an einem Herzinfarkt. Durnioks größter Erfolg war der Film "Mephisto", für den der ungarische Regisseur István Szabo einen Oscar erhielt. Zudem produzierte er den Streifen "Oberst Redl".
Insgesamt war Durniok für mehr als 600 Produktionen verantwortlich, darunter Kinofilme, Fernsehspiele, Unterhaltungssendungen und Magazine. Beachtung errang zuletzt der von ihm produzierte Film "Hotel Shanghai" nach einem Roman von Vicky Baum. Der Produzent, der seinen ersten Film 1957 über Jobs neben dem Studium finanzierte, führte auch selbst Regie, beispielsweise bei dem Animationsstreifen "In 80 Tagen um die Welt".
Für sein Wirken erhielt er den "British Academy Award" und sieben Bundesfilmpreise. Im vergangenen Jahr wurde Durniok zudem von der American Cinema Foundation für sein Werk und seine Verdienste um die deutsche Einheit mit dem "Freedom Award" geehrt.
Quelle: http://www.mdr.de/nachrichten/kultur/601161.html
«Hörspiel des Jahres 2002» an Eran Schaerf verliehen
Frankfurt/Main (ddp). Die Auszeichnung «Hörspiel des Jahres 2002» ist am Sonntag Eran Schaerf verliehen worden. Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt zeichnete damit das Hörspiel des Künstlers «Die Stimme des Hörers» aus. Das 40 Minuten-Stück präsentiert die Vision eines autonomen, Computer gesteuerten Talkradios, das alle Beiträge von Hörern und Redaktion in einen Redefluss ohne Pausen, Überleitungen und Erklärungen verwandelt.
Zu hören ist damit nur die monotone, gleichförmige Stimme eines «automatischen Moderators». Schaerfs «vielschichtige Auseinandersetzung mit dem Medium Radio» fordere das Nachdenken über eigene Hörgewohnheiten heraus und schärfe die Aufmerksamkeit für die «mediale Inszenierung von Öffentlichkeit», lobte die Jury.
Schaerf wurde 1962 in Tel Aviv geboren und lebt in Brüssel und Berlin. Neben der bildenden Kunst drehte Schaerf bereits mehrere Filme und schrieb einige Hörspiele. Der Hörspielpreis wird seit 1977 verliehen. Die Akademie kürt dafür jeden Monat ein Hörspiel und wählt aus diesen prämierten Stücken dann das «Hörspiel des Jahres». Schaerfs Stück war im März 2002 von der Akademie ausgezeichnet worden.
Marburger Kamerapreis für Niederländer Robby Müller
Marburg (ddp). Der durch seine Zusammenarbeit mit den Regisseuren Wim Wenders, Jim Jarmusch und Lars von Trier bekannt gewordene Kameramann Robby Müller ist am Freitag mit dem Marburger Kamerapreis 2003 geehrt worden. Die Auszeichnung ist mit 5000 Euro dotiert. Die Bildsprache des 62-jährigen Niederländers sei «in besonderer Weise» mit der Avantgarde des zeitgenössischen Kinos verbunden, hieß es in der Jury-Begründung. Müller führte die Kamera unter anderem in Streifen wie «Alice in den Städten», «Paris, Texas», «Dead Man» und «Breaking the waves».
Der Kamerapreis wird jährlich von der Stadt Marburg in Zusammenarbeit mit der Philipps-Universität verliehen. Über die Vergabe entscheidet ein Beirat aus Filmwissenschaftlern, Kinobetreibern sowie aus Vertretern des Marburger Kulturamtes und des Bundesverbandes Kamera (BVK). Im Vorjahr hatte der Hamburger Frank Griebe, der unter anderem mit Tom Tykwer zusammenarbeitete, die Auszeichnung bekommen.