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9.6.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Rudolstadt: Open-Air-Premiere «Sommernachtstraum» +++ Weimar: Weimarer Nationaltheater streicht Uraufführung eines Hochhuth-Textes +++ Recklinghausen: Besucherrekord bei den Ruhrfestspielen +++ Bremen: Stadtspaziergang durch literarisches Bremen +++ Wiedensahl: Wilhelm-Busch-Geburtshaus wird wieder eröffnet +++ Magdeburg: Literaturhaus nach Sanierung wieder eröffnet


Rudolstadt: Open-Air-Premiere «Sommernachtstraum»
Rudolstadt (ddp-lth). Für William Shakespeares «Sommernachtstraum» hebt sich am Samstag auf der Heidecksburg Rudolstadt erstmals der Vorhang. Das Theater Rudolstadt bringe das Stück in der selten zu erlebenden Kombination mit Felix Mendelssohn-Bartholdys gleichnamiger
Komposition unter freiem Himmel auf die Bühne, teilte das Theater mit. Unter der Regie von Uta Koschel und der musikalischen Leitung von Toni Steidl sowie in der Ausstattung von Marion Eisele sind das Schauspielensemble und die Thüringer Symphoniker zu erleben.
Dem Rudolstädter Publikum wird diese Sommertheater-Inszenierung vor der Kulisse des Schlosses Heidecksburg bis Anfang Juli insgesamt acht Mal geboten. Danach wechselt sie für Vorstellungen auf den Hohen Schwarm im benachbarten Saalfeld. In den vergangenen Jahren machte das Theater Rudolstadt mit seiner bundesweit einmaligen Spartenkombination von Schauspiel und Orchester beim sommerlichen Open Air bereits mit Ben Jonson «Volpone» und Kurt Hoffmanns «Wirtshaus im Spessart» von sich reden. Im kommenden Jahr werden sich dort «Die drei Musketiere» die Ehre geben.
Die nach einer gescheiterten Fusion mit dem Theater Eisenach seit 2003 wieder eigenständige Rudolstädter Bühne überraschte das Publikum seither immer wieder auch mit Produktionen des Musiktheaters. Möglich wird das durch die Kooperation mit dem Theater Nordhausen sowie mit Musikhochschulen. So brachten das kleine Haus an der Saale in dieser Spielzeit in Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Mainz die Oper «Il burbero di buon cuore» von Vicente Martin y Soler als deutsche Erstaufführung auf die Bühne. Das Werk aus der Mozart-Zeit mit zwei Arien des Salzburger Genies ist jetzt zu den Ludwigsburger Schlossfestspielen eingeladen.

Weimar: Weimarer Nationaltheater streicht Uraufführung eines Hochhuth-Textes
Weimar (ddp). Nach einem Streit mit dem Dramatiker Rolf Hochhuth über die Besetzung der Uraufführung von «Heil Hitler» hat das Deutsche Nationaltheater Weimar das Stück aus dem Programm gestrichen. Es sei zu keiner Einigung mit dem Autor und dem Rowohlt Theater Verlag über die Umsetzung des Textes gekommen, teilte das Haus am Donnerstag in Weimar mit. Hochhuth habe versucht, die Konzeption des Stücks in Frage zu stellen und in den Produktionsprozess einzugreifen.
Die Forderung des Dramatikers, von der Besetzung zweier Männerrollen durch zwei Darstellerinnen abzusehen, sei unannehmbar, erklärte das Theater weiter. Zudem weise man Hochhuths Vorschlag zurück, der Generalintendant solle den Regisseur absetzen und die Inszenierung selbst leiten. Stattdessen werde nun Einar Schleefs «Nietzsche-Trilogie» aufgeführt. Die Premiere des Stücks ist für den 24. Juni geplant.
http://www.nationaltheater-weimar.de

Recklinghausen: Besucherrekord bei den Ruhrfestspielen
Recklinghausen (ddp-nrw). Mit einem Besucherrekord gehen am Wochenende die diesjährigen Ruhrfestspiele Recklinghausen zu Ende. Bis Pfingstmontag waren 70 786 Besucher zu den 211 Vorstellungen gekommen, wie die Veranstalter am Freitag mitteilten. Das entspreche einer Auslastung von 90,1 Prozent und einem Zuwachs von rund 15 000 Zuschauern gegenüber dem Vorjahr. Die Ruhrfestspiele enden am Sonntag nach sechswöchiger Spielzeit mit einem Open-Air-Konzert der Gruppe BAP im Anschluss an die letzten Aufführungen.
Insgesamt präsentierten die Festspiele 13 Eigen- und Koproduktionen. Thematischer Schwerpunkt waren Stücke von William Shakespeare und Samuel Beckett. Festivalleiter Frank Hoffmann wertete die Konzentration der Veranstaltung auf die beiden Autoren angesichts der Auslastungen als Erfolg. Komplett ausverkauft waren unter anderem die Vorstellungen von «Richard II.» mit Hollywood-Star Kevin Spacey in der Hauptrolle. Mit der diesjährigen Spielzeit hätten die Ruhrfestspiele endgültig den «Sprung zur internationalen Bekanntheit» geschafft, hieß es.

Bremen: Stadtspaziergang durch literarisches Bremen
Bremen (ddp-nrd).Literaturfans können sich am 15. Juni auf Entdeckungsreise durch das literarische Bremen begeben. Eine Kulturwissenschaftlerin führt Interessierte zu Gebäuden, Denkmälern und Plätzen in der Hansestadt oder mitten in das Leben berühmter Schriftsteller führen, die in bekannten literarischen Werken vorkommen, wie der Senat mitteilte. Beispielsweise hat Ricarda Huch im ersten Mädchengymnasiums Bremen gelehrt und im Bürgerpark Fahrradfahren gelernt. Die Entdeckungsreise startet am Eingang der Zentralbibliothek und endet nach zwei Stunden im Schünemann-Verlag.

Wiedensahl: Wilhelm-Busch-Geburtshaus wird wieder eröffnet
Wiedensahl (ddp). Nach umfangreichen Erweiterungs- und Umbauarbeiten wird das Geburtshaus von Wilhelm Busch im niedersächsischen Wiedensahl am Freitag neu eröffnet. Der Schöpfer von Max und Moritz war dort am 15. April 1832 geboren worden und 40 Jahre lang zu Hause. Die Schau erzähle Buschs Biografie und solle einen Einblick in dessen Arbeitsweise vermitteln, sagte Museumsleiterin Gudrun-Sophie Frommhage-Davar.
Das Wilhelm-Busch-Geburtshaus sei nicht nur als Gedenkstätte für den berühmten Künstler, sondern auch als ein Ort der Kommunikation, Kultur und Kleinkunst gedacht. Regelmäßig sollen Künstler eingeladen werden, die sich kreativ mit Wilhelm Busch und seinem Werk auseinandersetzen.
Die Neueröffnung wird ein ganzes Wochenende lang groß gefeiert. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) wird am Freitag die offizielle Eröffnung vornehmen. Vor allem für Kinder sollen am Samstag und Sonntag zahlreiche Aktionen auf dem Programm stehen. Auch das kommende Jahr steht ganz im Zeichen des Vaters von Max und Moritz. Vom 15. April 2007 bis 9. Januar 2008 wird Buschs 175. Geburtstag und 100. Todestag begangen.
http://www.wilhelm-busch-geburtshaus.de

Magdeburg: Literaturhaus nach Sanierung wieder eröffnet
Magdeburg (ddp-lsa). Das Magdeburger Literaturhaus im Stadtteil Buckau ist am Donnerstag nach einjähriger Sanierung wieder eröffnet worden. Das Haus sei «ein Stück städtischer Literaturgeschichte, literarischen Lebens in der Vergangenheit und Gegenwart», sagte Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD). Seit 1990 nutzten verschiedene Vereine das Literaturhaus für kulturelle und literaturbezogene Zwecke.
Mit der Sanierung des Hauses wurde den Angaben zufolge am 1. Juni 2005 begonnen. Die Baumaßnahmen kosteten rund 1,3 Millionen Euro. Davon seien 661 500 Euro aus dem EU-Fonds EFRE und 441 000 Euro aus der Städtebauförderung bereit gestellt worden. Die Stadt habe 220 500 Euro zur Verfügung gestellt.
Im Literaturhaus werde Sammlungs- und Archivarbeit zu Autoren aus der Region geleistet. Zudem finden Autorenlesungen, Buchvorstellungen, Literaturverfilmungen, Schreibwerkstätten und Ausstellungen zu literarischen Themen wie Buchkunst und Grafik statt.