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Münchner Designpreis für Schriftgestalter Günter Gerhard Lange +++ Studenten zeigen Ergebnisse - Jahresausstellung an der Kunsthochschule +++ Oktober ist australischer Kunstmonat in Berlin
Münchner Designpreis für Schriftgestalter Günter Gerhard Lange
München (ddp-bay). Der Künstler Günter Gerhard Lange erhält am Mittwoch den Designpreis der Stadt München. Der 82-Jährige entwarf rund 100 Schrifttypen, unter anderem für Werbeanzeigen. Verliehen wird der Preis am Mittwoch (20.00 Uhr) in der Münchner Rathausgalerie durch Kulturreferentin Lydia Hartl, wie die Stadt am Dienstag mitteilte.
Lange, der seit 1965 in München lebt, war drei Jahrzehnte lang künstlerischer Leiter einer der bedeutendsten Schriftfirmen Deutschlands, der Berthold AG. Unter seiner Leitung wurden zahlreiche Schriften aus der Bleisatzzeit für Fotosatz und Computer aufgearbeitet und neu interpretiert. Dazu gehörten Klassiker wie Garamond, Baskerville und Walbaum. «Seine Schriftschöpfungen und Interpretationen wurden in ihrer Formgebung international Maßstab setzend und gelten heute noch als Orientierung für viele Schriftdesigner und Schrifthersteller», heißt es in der Begründung der Vorschlagskommission.
Der Vorsitzende der Typographischen Gesellschaft München, Rudolf Paulus Gorbach, lobte die Entscheidung der Jury. «Es war höchste Zeit, dass Lange von der Stadt München gewürdigt wird», sagte Gorbach. Lange sei «einer der profiliertesten Schriftgestalter des 20. Jahrhunderts». In der Öffentlichkeit werde häufig nicht wahrgenommen, dass auch Schriften gestaltet werden müssen, deshalb sei es positiv, wenn durch eine Preisverleihung auf die Arbeit des Gestalters aufmerksam gemacht werde, sagte Gorbach weiter. Gerade Langes Schöpfungen seien dadurch, dass sie «universal einsetzbar» seien, für viele Menschen im Alltag präsent.
Eine Ausstellung über Lange und sein Werk ist in der Rathausgalerie bis 13. Juli täglich von 10.00 bis 21.00 Uhr zu sehen, am Sonntag bis 18.00 Uhr.
Studenten zeigen Ergebnisse - Jahresausstellung an der Kunsthochschule
Halle (ddp-lsa). Die Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle lädt am Wochenende nach Semesterabschluss zur traditionellen Jahresausstellung. Rund 100 Studenten haben in diesem Jahr ihr Diplom abgelegt, davon 52 erst in den letzten Wochen, wie Burg-Rektor Ludwig Ehrler am Dienstag miteilte. Unter dem Motto «Live und in Farbe» zeigt die Hochschule nun der Öffentlichkeit Studien- und Diplomarbeiten aus den Fachbereichen Kunst und Design, die als Ergebnisse von Lehre und Forschung im Studienjahr 2002/2003 entstanden. Von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr sind von Freitag bis Sonntag alle Ateliers und Werkstätten in den verschiedenen Gebäuden der Burg geöffnet. Mehrere tausend Exponate umfasst die Schau.
Metallkunst, Glas- und Keramikarbeiten, Schmuck, Grafik Buch und Textilarbeiten sind in der Unterburg beheimatet. Im seit mehreren Jahren von der Burg als Galerie genutzten Volkspark werden die zum Kunstpreis «Ars Halensis» der Dresdner Bank eingereichten Diplome des Fachbereiches Kunst vorgestellt. Dort erfolgt auch am Freitag die offizielle Ausstellungseröffnung und Preisverleihung. Am Abend findet die beliebte Burg-Modenschau statt. Einbezogen in die Burg-Schau sind neben den Räumlichkeiten der Burg am Neuwerk und im Hermes-Gebäude auch die Galerie Marktschlößchen, das Landesmuseum für Vorgeschichte, ein Wohnhaus und die Kliniken Bergmannstrost.
Zu den besonderen Objekten gehört die für die Beschäftigten des neuen BMW-Werkes in Leipzig entwickelte funktionelle Bekleidung. Elf Studentinnen des dritten Studienjahres entwickelten ihre Vorstellungen zur Arbeitsbekleidung für die künftigen Beschäftigen des Werkes. Es entstanden zehn kleine Kollektionen aus Probematerialien, die nun als Diskussionsgrundlage und zur weiteren Konkretisierung der Kollektion dienen.
Viel Diskussionsstoff wird nach Ansicht von Ehrler auch das Studienprojekt im Fachgebiet Innenarchitektur auslösen, zu sehen im Lehrklassengebäude im Neuwerk sieben. Entwickelt wurden Ideen zum Wohnen auf 16 Quadratmetern. Bei der Explosion der Mieten, vor allem in den großen Metropolen, seien neben kostengünstigerem Bauen nur Mini-Wohnungen eine Lösung. Die Vorschläge der Studenten seien interessante Denkanstöße, betonte Ehrler. In diesem Zusammenhang wandte er sich energisch gegen Absichten, die Innenarchitekturausbildung an der Burg in Frage zu stellen. «Das ist absurd», sagte er. Die Ausbildung von Innenarchitekten sei ein unverzichtbares Lehrgebiet. Gerade die Komplettausbildung in Ingenieurfächern sowie Kunst und Design sei zukunftsträchtig, sagte er.
Oktober ist australischer Kunstmonat in Berlin
Berlin (ddp-bln). Das Kunstprojekt Artsaustralia Berlin 03 präsentiert beim Festival australischer Gegenwartskunst eine Sonderaustellung im Hamburger Bahnhof. Die Schau «Kunst in Australien» eröffnet am 2. Oktober 2003 im Museum für Gegenwart - Berlin in der Veranstaltungsreihe «Australischer Kunstmonat Oktober in Berlin». Sie ist bis 4. Januar 2004 zu sehen.
Gezeigt werden 36 Werke von 14 zeitgenössischen Künstlern aus den Bereichen Malerei, Video/DVD, Foto sowie Skulptur. Nach Angaben der Ausstellungsmacher wird damit ein repräsentativer Überblick der Gegenwartskunst Australiens gegeben. Ebenfalls im Australien-Monat Oktober sind im Neuen Berliner Kunstverein Video-Arbeiten der Aborigine-Künstlerin Destiny Deacon zu bewundern.
Artsaustralia Berlin 03 - ein zweijähriges Kunstprojekt - wird unterstützt vom Australia Council for the Arts sowie der australischen Botschaft in Berlin.