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Dresden: 16. Moritzburg Festival beginnt heute +++ Schwerin: Letzte Vorstellung von «Carmen» unter freiem Himmel +++ Berlin: Akademie der Künste erhält Johann-Kresnik-Archiv
Dresden: 16. Moritzburg Festival beginnt heute
Das Moritzburg Festival unter der künstlerischen Leitung des Cellisten Jan Vogler, der ab 2009 auch die Dresdner Musikfestspiele als Intendant übernimmt, zählt weltweit zu den führenden Festivals für Kammermusik. Am heutigen Samstag beginnt das mittlerweile 16. Moritzburg-Festival, das mit dem argentinischen Tango und Werken der russischen Romantik kontrastreiche musikalische Schwerpunkte setzt. Der gebürtige Argentinier Gustavo Beytelmann wird als Composer-in-Residence anwesend sein.
Zu den Künstlern zählen erneut zahlreiche international gefeierte Solisten wie Albrecht Mayer, Mira Wang, Ilya Gringolts, Lidia Baich, Colin Jacobsen, Lars Anders Tomter, Henri Demarquette, das Klavierduo Tal & Groethuysen, Igor Ardasev, Alison Balsom, Victor Hugo Villena und Jan Vogler selber.
Die insgesamt 13 Konzerte, die bis zum 24. August im Barockschloss Moritzburg, der Evangelischen Kirche des Ortes, dem Schloss Proschwitz, der Gläsernen Manufaktur Dresden und der Frauenkirche zu sehen sind, sollen von einer besonderen Dynamik und Spielfreude geprägt sein.
Auch im Jahr 2008 hat sich im Rahmen der Moritzburg Festival Akademie das Festival Orchester formiert. Das international aus hochbegabten Musikstudenten bestehende Orchester war bereits gestern (8. August) im König Albert Theater in Bad Elster mit Werken von Schostakowitsch, Beytelmann und Brahms zu erleben.
Dem Anliegen, künstlerischen Nachwuchs zielorientiert zu fördern und ihm einen Einstieg in die Konzertpraxis zu ermöglichen, wurde 2006 durch die Gründung der Moritzburg Festival Akademie Rechnung getragen. Seither werden nach einem strengen Auswahlverfahren jedes Jahr im Sommer 40 Musikstudenten aus aller Welt nach Moritzburg eingeladen, um – dem Vorbild des Festivals folgend – gemeinsam auf höchstem musikalischen Niveau ein Orchesterrepertoire und Kammermusikwerke zu erarbeiten und dem anspruchsvollen und fest etablierten „Moritzburg-Festival-Publikum“ vorzustellen. Den Teilnehmern werden Vollstipendien gewährt, um dem Anliegen der Begabtenförderung unabhängig von der sozialen Herkunft gerecht zu werden.
2008 steht das Moritzburg Festival Orchester unter der Leitung des aufstrebenden amerikanischen Dirigenten James Gaffigan (USA). Als Solisten und gleichzeitig Mentoren treten u.a. Robert Chen (Violine, Konzertmeister des Chicago Symphony Orchester) und Jan Vogler (Violoncello) in Erscheinung.
http://www.moritzburgfestival.de/
Schwerin: Letzte Vorstellung von «Carmen» unter freiem Himmel
Schwerin (ddp-nrd). Nach fünfwöchiger Dauer gehen die Schweriner Schlossfestspiele zu Ende. Am Sonntag (10. August; 21.00 Uhr) findet auf dem Alten Garten unter freiem Himmel die letzte Vorstellung der Open-Air-Operninszenierung «Carmen» statt. Die Organisatoren hatten in diesem Jahr mit unbeständigem Wetter zu kämpfen.
Die Oper von Georges Bizet (1838-1875) nach der Vorlage von Prosper Mérimées 1845 veröffentlichter Novelle wurde in Originalsprache gesungen, die Dialoge auf Deutsch gesprochen. Generalmusikdirektor und Operndirektor Matthias Foremny besetzte sowohl Stars der Festspiele aus vergangenen Jahren als auch junge Talente für das Open-Air-Spektakel mit über 200 Mitwirkenden aus 14 Nationen. Es spielte die Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin.
Mit der Oper waren die Schlossfestspiele Anfang Juli in ihre 16. Saison gestartet. Nach fünf Verdi-Aufführungen in Folge läutete das Musikstück des französischen Komponisten zugleich den Abschluss der Spielzeit am Mecklenburgischen Staatstheater ein.
Zur Halbzeit der insgesamt 24 Aufführungen hatten knapp 23 000 Zuschauer die Inszenierung besucht. Am 10. Juli war der 500 000. Gast der Schlossfestspiele seit der ersten Festival-Vorstellung 1993 begrüßt worden. Im vergangenen Jahr hatten rund 40 000 Menschen sich die Open-Air-Vorstellungen angeschaut.
Berlin: Akademie der Künste erhält Johann-Kresnik-Archiv
Berlin (ddp). Der österreichische Choreograph und Regisseur Johann Kresnik hat der Akademie der Künste in Berlin sein künstlerisches Archiv übergeben. Dieses umfasse 40 Jahre Tanzgeschichte, teilte die Akademie am Freitag mit. Zu dem Archiv gehören zahlreiche Fotografien, unterschiedliche Fassungen zu einzelnen Libretti, Videoaufnahmen von Proben und Aufführungen sowie viele Skizzen, die Kernsituationen von Inszenierungen darstellen.
Kresnik absolvierte in Graz eine Tanzausbildung und tanzte dann am Kölner Theater. 1968 wurde er Ballettdirektor in Bremen, wo er bis 1979 blieb. Zu seinen weiteren beruflichen Stationen gehören Heidelberg, die Berliner Volksbühne und Bonn. Seine Choreographien thematisieren häufig Biografien, zum Beispiel von Friedrich Nietzsche, Leni Riefenstahl oder Ulrike Meinhof. Kresnik arbeitet aber auch als Sprechtheaterregisseur und inszeniert Operetten und Opern.