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9.9.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Denkmalschutz: 200 Kulturdenkmäler öffnen am Sonntag für Besucher +++ Buchenwald: Restauriertes Buchenwald-Denkmal der Öffentlichkeit übergeben +++ Düsseldorf: Schau mit Werken von Ex-Studenten der Kunstakademie +++ Bremen: «Kunst findet Stadt» zeigt Sichtweisen auf Hansestadt +++ Oldenburg: Daniel Roth erhält Horst-Janssen-Grafikpreis +++ Frankfurt/Main: Schirn stellt Werke von Rodin und Beuys gegenüber


Denkmalschutz: 200 Kulturdenkmäler öffnen am Sonntag für Besucher
Schwerin (ddp-nrd). «Krieg und Frieden» - unter diesem Motto öffnen am Sonntag zum bundesweiten Tag des offenen Denkmals mehr als 7000 historische Bauten in rund 2500 Kommunen ihre Pforten. Allein in Mecklenburg-Vorpommern stehen rund 200 Kulturdenkmäler in 100 Städten und Gemeinden den Besuchern offen.
An dem von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bundesweit koordinierten Aktionstag können historische Bauwerke, Parks und Grabungen besichtigt werden, die sonst gar nicht oder nur teilweise öffentlich zugänglich sind. In diesem Jahr stehen vor allem Denkmale offen, die Bezug zu kriegerischen Auseinandersetzungen und deren Folgen haben. Die bundesweite Eröffnungsveranstaltung des Denkmaltags richtet Dresden aus.
Die Idee zum Tag des offenen Denkmals stammt aus Frankreich. 1984 rief der damalige Kulturminister Jack Lang die «Journee portes ouvertes monuments historiques» ins Leben. Die Aktion war auf Anhieb ein Besuchererfolg. In den Folgejahren schlossen sich unter anderem die Niederlande, Schweden, Dänemark und Belgien an. 1991 griff der Europarat die Idee auf und gründete die European Heritage Days, an denen zunächst elf Länder teilnahmen. Seit 1993 ist auch Deutschland mit dabei. Der Aktionstag zählte in der Bundesrepublik im Vorjahr mehr als vier Millionen Besucher.
http://www.denkmalschutz.de

Buchenwald: Restauriertes Buchenwald-Denkmal der Öffentlichkeit übergeben
Buchenwald (ddp-lth). Nach dreijähriger Restaurierung ist das Buchenwald-Denkmal wieder für die Besucher der Gedenkstätte zugänglich. Nach Angaben der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora wurde die von Fritz Cremer (1906-1993) geschaffene Figurengruppe am Freitag offiziell der Öffentlichkeit übergeben. Nach dem Glockenturm sei mit der Cremer-Gruppe auch das zweite große Bauwerk der Mahnmalsanlage saniert, sagte der Verwaltungsdirektor der Stiftung, Walter Mönch.
Die Restaurierung der Gruppe mit ihren elf Bronzefiguren sowie dem Sockel kostete nach Angaben der Stiftung rund eine Million Euro. Das 1958 eingeweihte Bauwerk ist rund 15 Meter breit, die höchste Figur fast 6 Meter hoch. Aufgrund schwerer Verwitterungsschäden wie beispielsweise Rissen und Roststellen innerhalb der Figuren wurde die 27 Tonnen schwere Gruppe im Juli 2002 abgebaut.
Laut Stiftung ist das Ensemble die größte bronzene Figurengruppe in Deutschland. Es befindet sich am Glockenturm auf dem Ettersberg und erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus und deren Leiden im Konzentrationslager Buchenwald.
http://www.buchenwald.de

Düsseldorf: Schau mit Werken von Ex-Studenten der Kunstakademie
Düsseldorf (ddp-nrw). Mit der Ausstellung «Compilation II» setzt die Kunsthalle in Düsseldorf ihre 2003 begonnene Reihe zu jungen Positionen zeitgenössischer Kunst fort. «Compilation II», die ab Samstag und bis 6. November zu sehen ist, versammelt die Werke von acht Künstlern der jüngeren Generation, die in den vergangenen Jahren die Kunstakademie Düsseldorf besucht haben. Die Werke stammen aus den Bereichen Skulptur, Installation, Malerei und Zeichnung.
In dem Gemeinschaftsprojekt reagieren die Künstler auf die architektonischen Besonderheiten der Kunsthalle. Die Arbeiten wurden in enger Absprache untereinander für die spezifische Ausstellungssituation entwickelt, wie ein Sprecher der Kunstakademie am Freitag erläuterte.
Anja Ciupka verwandelt den Emporensaal in eine Auto-Scooter-Bahn, während Christian Forsen eine schwebende Gerüstkonstruktion mit Skulpturen kombiniert. Zu den weiteren, internationalen Künstlern gehört Lucy Havey, die eine Videoarbeit vorstellt, sowie Constantin Wallhäuser. Von ihm ist im hohen Saal die Skulptur «Das Floß der Medusa» ausgestellt, die von dem gleichnamigen Ölgemälde des französischen Malers Theodore Géricault von 1819 inspiriert ist.
http://www.kunsthalle-duesseldorf.de

Bremen: «Kunst findet Stadt» zeigt Sichtweisen auf Hansestadt
Bremen (ddp-nrd). Eine Ausstellung der Gesellschaft für Aktuelle Kunst (GAK) zeigt ab heute in Bremen verschiedene Sichtweisen auf die Stadt. Die GAK beauftragte zehn Künstler, mit Aktionen auf ihre Eindrücke von Bremen zu reagieren. Herausgekommen sind gänzlich unterschiedliche Ansätze. Zu sehen sind die Arbeiten knapp zwei Monate lang in der Schau «Kunst findet Stadt. A Lucky Strike» in der GAK sowie im öffentlichen Raum.
Der dänische Künstler Jeppe Hein stellte vier Bänke in der Fußgängerzone auf, die auf den ersten Blick zum Hinsetzen einladen. Der New Yorker Michael Rakowitz schlägt dagegen vor, Parkplätze einmal anders zu nutzen. Er entwarf Zelte in der Form eines Autos. Sie können ausgeliehen und auf einem Parkplatz aufgestellt werden, solange die Parkuhr läuft. Die Polin Aleksandra Mir schuf acht verschiedene «Bremen»-Postkarten, die allerdings ganz andere Motive zeigen: ein Alpenpanorama, ein Schloss oder einen Strand.
Der Spanier Santiago Sierra drehte ein Video über einen Bettler aus seiner Wahlheimat Mexiko, der einen Tag das DaimlerChrysler-Werk in Bremen besuchte. Die Kestnergesellschaft in Hannover füllte er jüngst mit rund 120 Tonnen Schlamm.

Oldenburg: Daniel Roth erhält Horst-Janssen-Grafikpreis
Oldenburg (ddp-nrd). Der mit 20 000 Euro dotierte Horst-Janssen-Grafikpreis der Claus-Hüppe-Stiftung wird heute an Daniel Roth verliehen. Die Auszeichnung fördert Nachwuchskünstler, die wie Janssen auf Papier arbeiten und dabei neue Wege beschreiten. Der Preis wird von Niedersachsens Wissenschaftsminister Lutz Stratmann (CDU) überreicht und ist mit einer bis 6. November laufenden Ausstellung verbunden.
Der 1969 im Schwarzwald geborene Roth lässt sich von Orten und Landschaften inspirieren. Szenerien wie ein geheimnisvoller See, ein undurchdringlicher Wald oder verschlungene Büroräume enthalten für ihn meist denkwürdige Einzelheiten, die er zunächst fotografiert. Seine oft großformatigen Bleistiftzeichnungen beschreiben eine Welt jenseits des objektiv Wahrnehmbaren.

Frankfurt/Main: Schirn stellt Werke von Rodin und Beuys gegenüber
Frankfurt/Main (ddp). Nach der Eröffnung einer großen Ausstellung zu Auguste Rodin im thüringischen Jena widmet sich jetzt auch die Frankfurter Schirn dem Schaffen des französischen Bildhauers, Grafikers und Malers. Dort sind ab heute Zeichnungen und Plastiken Rodins in einer Gegenüberstellung mit den Arbeiten von Joseph Beuys (1921-1986) zu sehen. Die Kunsthalle will nach eigenen Angaben aufzeigen, welchen Einfluss das Werk des 1917 gestorbenen Rodins auf Beuys hatte.
In der Ausstellung «Rodin Beuys» werden dazu mehr als 130 Papierarbeiten und 35 Skulpturen präsentiert. Zudem geht die Schau anhand von 15 Plastiken Beuys\' intensiver Auseinandersetzung mit dem Werk von Wilhelm Lehmbruck (1881-1919) nach, das seinerseits stark von dem französischen Meister inspiriert war.