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9.9.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Bremen: Finanzprobleme am Bremer Theater vor der Lösung +++ Rostock: Theater will Preise für «Hartz-IV»-Empfänger senken +++ München: «Corine»-Preisträger werden der Öffentlichkeit vorgestellt +++ Dortmund: Nelly-Sachs-Preis für Aharon Appelfeld +++ Greiz: Theaterherbst beginnt heute +++ Dresden: Uraufführung der «Penis Monologe» +++ Rudolstadt: Theater startet in dritte eigenständige Saison +++ Dortmund: Schauspiel lädt zu Schiller-Proben und öffentlicher Lesung


Bremen: Finanzprobleme am Bremer Theater vor der Lösung
In den vergangenen Tagen war in Bremer Medien von einer drohenden Insolvenz des Bremer Theaters berichtet worden, das Haus teilt jetzt mit, dass "in enger Zusammenarbeit Kultursenator Jörg Kastendiek und die Geschäftsführung des Bremer Theaters eine Lösung für die aktuellen Bilanzprobleme der Bühne entwickeln. Diese Kooperation geht selbstverständlich vom produktiven Weiterleben des Theaters aus und ist ein nachhaltiges Dementi aller Gerüchte und Spekulationen über eine mögliche Insolvenz."
Informationen von beiden Seiten sollen erst nach Fertigstellung
des Konzeptes veröffentlicht. Diese Vorgehensweise wurde auch auf der gestrigen Sitzung des Aufsichtsrates zustimmend zur Kenntnis genommen.
Kolportiert wurde ein Fehlbetrag von einer Million Euro. Intern hat Kultursenator Jörg Kastendiek (CDU) nach einem taz-Bericht schon zugesichert, dem Theater gegebenenfalls mit einer Bürgschaft auszuhelfen.
Quelle: ZDFtheaterkanal

Rostock: Theater will Preise für «Hartz-IV»-Empfänger senken
Rostock (ddp-nrd). Das Volkstheater Rostock will die Eintrittspreise für «Hartz-IV»-Empfänger senken. Eine Theaterkarte, egal zu welcher Vorstellung, sollte für sie pauschal nur zwei Euro kosten, sagte ein Sprecher der Bühne am Donnerstag. Der Vorschlag werde voraussichtlich Anfang Oktober in der Bürgerschaft diskutiert beraten.
Für eine Premierenkarte im Großen Haus sind derzeit bis zu 29 Euro zu zahlen, bei anderen Vorstellungen kostet der Eintritt zwischen 10 und 20 Euro. Die Entgeltordnung sei von der Bürgerschaft beschlossen worden, Änderungen müssten deshalb beantragt werden, sagte der Bühnensprecher.

München: «Corine»-Preisträger werden der Öffentlichkeit vorgestellt
München (ddp-bay). Einen Tag vor der Verleihung des internationalen Buchpreises «Corine» präsentieren sich die diesjährigen Preisträger am Montag in München der Öffentlichkeit. Bayerns Medienminister Erwin Huber (CSU) und die bayerische Landesverbandsvorsitzende des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Rosemarie von dem Knesebeck, stellen sie um 11.00 Uhr im Gartensaal des Prinzregententheaters vor, wie die bayerische Staatskanzlei mitteilte.
Erwartet werden Eva Menasse, Kurt G. Blüchel, Per Olov Enquist, Kai Meyer, Claus Kleber, Helma Sanders-Brahms, Cecelia Ahern und Walter Kempowski, der den Ehrenpreis des bayerischen Ministerpräsidenten für sein literarisches Lebenswerk erhält. Jeremy Rifkin soll dagegen erst zu der Verleihung des Preises im Rahmen einer großen 3sat-TV-Gala am Dienstag (19.00 Uhr) in München eintreffen.
Mit dem undotierten Buchpreis «Corine» werden «herausragende Werke und Leistungen» prämiert. Er wird an Autoren für Werke vergeben, die als Erstveröffentlichung in deutscher Sprache oder als Übersetzung und zeitnah zur Preisverleihung erschienen sind. Vergeben wird die Auszeichnung vom bayerischen Landesverband des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit der bayerischen Staatskanzlei und zahlreichen Sponsoren.

Dortmund: Nelly-Sachs-Preis für Aharon Appelfeld
Dortmund (ddp). Der israelische Schriftsteller Aharon Appelfeld erhält den diesjährigen Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund. Der 1932 im im rumänischen Jadowa geborene Appelfeld postuliere in seinem umfangreichen Werk geistige Toleranz und Versöhnung zur Maxime eines friedlichen Miteinanders, heißt es in der Begründung der Jury, wie die Stadt am Donnerstag mitteilte. Die Werke des jüdischen Schriftstellers zeigten, wie Menschen unterschiedlicher Herkunft miteinander leben könnten.
Der mit 15 000 Euro dotierte Literaturpreis wird am 4. Dezember im Dortmunder Rathaus verliehen. Aharon Appelfeld ist das einzige Kind einer jüdischen Kaufmannsfamilie. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Czernowitz. 1941 wurde Appelfeld mit seinem Vater von deutschen Truppen in die Ukraine deportiert. Von dort gelang im die Flucht und die spätere Ausreise nach Palästina. Nach Erlernen der hebräischen Sprache studierte er von 1951 bis 1956 Literatur an der hebräischen Universität in Jerusalem. Seit 1975 ist Appelfeld Professor für hebräische Literatur an der Ben-Gurion-Universität in Beer Sheba.
In seinem literarischen Werk befasst sich Appelfeld in erster Linie mit Geschichte und Schicksal jüdischer Menschen in einer von Multikulturalität geprägten Gesellschaft. Auf Deutsch sind unter anderem «Die Haut und das Hemd» (1971), «Das versengende Licht» (1980) und «Geschichte eines Lebens» (2004) erhältlich.

Greiz: Theaterherbst beginnt heute
Greiz (ddp-lth). «Monster und Narren» bevölkern ab heute die Stadt Greiz. Unter diesem Motto präsentiere der XIV. Greizer Theaterherbst seinem Publikum bis 17. September monströs Närrisches und narrenhafte Monster, kündigte die künstlerische Leiterin des Theaterherbstes, Bartuschka, an. Dabei gehe es nicht nur um die Extreme mit gruseligen Feueraugen und roter Pappnase, sondern um die vielen Gesichter, die das Ungeheure habe - von Medea bis Lady Macbeth, vom Phantom der Oper bis zu Edward mit den Scherenhänden.
Zu den zehn Gastspielen gehört die Inszenierung «Schicklgruber alias Adolf Hitler» des niederländischen Stuffed Puppet Theatre, das zeige, wie monströs Menschen sein können. Als zweite ausländische Truppe gastiert die Schweizer Compagnie Buffpapier mit der Groteske «Rita & Madame Jocaste».
Der vom gleichnamigen Verein getragene Greizer Theaterherbst wurde 1992 als soziokulturelles Projekt für Jugendliche und Arbeitslose ins Leben gerufen. Seither finden sich jährlich etwa 150 Teilnehmer in den Werkstätten, zu Aufführungen und Diskussionen zusammen und können dazu in jedem Jahr rund 5000 Besucher begrüßen.

Dresden: Uraufführung der «Penis Monologe»
Dresden (ddp-lsc). Das Stück «Penis Monologe» von Willard Manus und Sabine Reichel wird heute im Dresdner Theater «Wechselbad der Gefühle» uraufgeführt. Das Drei-Mann-Stück der in den USA lebenden Autoren handelt von physischen und psychischen Problemen, Erlebnissen und Freuden rund um das männliche Geschlechtsorgan in den verschiedenen anatomischen Stadien. So setzt sich das Stück in rund zehn, fließend ineinander übergehenden Episoden unter anderem mit Masturbation, Orgasmen und Erektionen sowie mit Beschneidung, Impotenz und Vergewaltigung auseinander. Regie führt Gerd
Schlesselmann.
Das Stück «Penis Monologe» kann als Pendant zu den berühmten «Vagina-Monologen» der Dramatikerin Eve Ensler verstanden werden, das derzeit ebenfalls an der Dresdner Bühne zu sehen ist.

Rudolstadt: Theater startet in dritte eigenständige Saison
Rudolstadt (ddp-lth). Das Theater Rudolstadt startet in seine dritte eigenständige Spielzeit. Georg Büchners «Woyzeck», eines der stärksten Stücke deutscher Dramatik, habe heute Premiere, sagte Sprecherin Zschäckel. Heitere Theaterkost gibt es morgen mit «Wovon träumst du wenn du träumst» von Stephanie Mohr und Till Löffler. Das Theater Rudolstadt wartet in der Spielzeit mit 16 neuen Inszenierungen und 9 Übernahmen sowie 24 Konzerten in fast 60 Vorstellungen auf. Die Bühne mit 140 Mitarbeitern war nach mehrjähriger, aber gescheiterter Fusion mit dem Theater Eisenach 2003 wieder eigene Wege gegangen.

Dortmund: Schauspiel lädt zu Schiller-Proben und öffentlicher Lesung
Dortmund (ddp-nrw). Das Schauspiel Dortmund setzt bei der vierten Dortmunder Theaternacht am kommenden Samstag ganz auf Friedrich Schiller. Wie das Theater am Donnerstag mitteilte, werden auf der Bühne öffentliche Proben für das Schiller-Stück «Die Räuber» in der Regie von Peter Löscher geboten. Im Studio gibt es einen Vorgeschmack auf die Inszenierung «Johanna - die Jungfrau von Orleans» von Schauspieldirektor Michael Gruner.
Für den späteren Abend ist zudem ein Lesemarathon anlässlich des 200. Todesjahres von Schiller geplant. Rund 60 Vortragende werden auf drei Bühnen aus den Werken von Friedrich Schiller rezitieren.
Schauspieldirektor Gruner zeigte sich mit der Auslastung des Theaters in der vergangenen Spielzeit zufrieden. Nach seinen Worten war das Schauspiel in der vergangenen Spielzeit zu 70 Prozent ausgelastet. Einzelne Gastspiele wie das NRW-Theatertreffen hätten sogar eine Auslastung von etwa 80 Prozent gehabt.