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Am Gewandhaus wird ein Jazzorchester gegründet

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Um das musikalische Spektrum des Gewandhauses zu vergrößern, das große Publikumsinteresse an Jazzkonzerten auf höchstem Niveau zu befriedigen und das Musikleben der Stadt zu bereichern, wird am 15. Februar 2003 im Leipziger Gewandhaus ein größtenteils aus Gewandhausorchestermusikern bestehendes Jazz-Orchester aus der Taufe gehoben.

Am 15. Februar 2003 wird die German Philharmonic Big Band mit Sitz im Gewandhaus zu Leipzig ihr Debut-Konzert geben. Die German Philharmonic Big Band wurde auf Initiative von Musikern des Gewandhausorchesters und ihres Orchestermanagers Frank Schneider gegründet, der als Recording Producer mehr als ein Jahrzehnt mit der WDR Big Band und der RIAS Big Band arbeitete, den beiden bedeutendsten Ensembles dieser Art in Deutschland.
Das Besondere des neuen Ensembles ist die Möglichkeit, die traditionelle Big Band Besetzung durch Instrumente zu erweitern, die eher dem sinfonischen Repertoire zugeordnet werden.
In Verbindung mit den maßgeschneiderten Arrangements von Eberhard Weise wird sich die Big Band klanglich deutlich von anderen absetzen.
Die German Philharmonic Big Band ist ein Jazzorchester, das mehrmals im Jahr Projektkonzerte mit unterschiedlichen Gastdirigenten und Solisten gestaltet, die eine große thematische Vielfalt garantieren.
Die "edition one: Swing-Latin-Rock" wird geleitet von Eberhard Weise, ehemaliger Chefdirigent des Rundfunktanzorchesters Leipzig. Solist ist Jiggs Whigham, Solo-Posaunist, ehemaliger Leiter der RIAS Big Band, derzeit Leiter der BBC Big Band und künstlerischer Leiter des Berliner Jazz Orchesters sowie die junge Leipziger Sängerin Sabine Helmbold, die unter anderem mit Peter Herbolzheimer auftrat und weltweit tourt.
Besonderen Wert legt die German Philharmonic Big Band auf den Kontakt von Ensemble und Publikum: Im Anschluss wird es für die Konzertgäste Gelegenheit geben, die Musiker zu treffen.
Die German Philharmonic Big Band wurde auch gegründet, um mit den Konzerten eines hochprofessionellen Ensembles das Publikumsinteresse am orchestralen Jazz zu wecken.

Jiggs Whigham (*20. 8. 1943)

Der international renommierte Posaunist, Bandleader und Lehrer wurde als Oliver Haydn Whigham in Cleveland, Ohio geboren. Zum ersten Mal gelangte der Musiker ins Blickfeld der Presse und des Publikums, als der 17-Jährige als Solist und erster Posaunist beim Glenn Miller Orchestra unter der Leitung von Ray McKinley auftrat. Zwei Jahre später musizierte er als Erster- und Solo-Posaunist bei Stan Kenton.
Nach einem Jahr Studium und Broadway Musical-Engagements wurde er 1965 als Solist ans Kurt Edelhagen Jazz Orchester des WDR nach Köln engagiert. 1966 errang er den ersten Preis des 1. Wettbewerbs für Modern Jazz in Wien.
Jiggs Whigham ist in Bonn, Berlin und Cape Cod zuhause und wurde 1979 zum ersten deutschen Professor und Leiter der Jazz-Abteilung der Kölner Musikhochschule ernannt. 1995 ernannte ihn die Berliner Musikhochschule "Hanns Eisler" zum "Professor for Life" und Leiter des Fachbereichs Jazz- und Popularmusik. Von 2000-2001 bekleidete er eine Gastprofessur an der Indiana University. Von 1984-1986 war Whigham Leiter der Schweizer Radio Band (Radio DSR), von 1995-2000 Chefdirigent und künstlerischer Leiter der RIAS Big Band Berlin. Derzeit leitet Jiggs Whigham die BBC Big Band in Großbritannien und ist künstlerischer Leiter des Berliner Jazz Orchesters. Er ist Mitglied und Chefberater der International Trombone Association, der Deutschen Posaunen Gesellschaft, der Internationalen Vereinigung der Jazz-Lehrer und authorisierter Instrumenten-reparateur der US-amerikanischen Firma United Musical Instruments Inc.

Sabine Helmbold

ist eine Sängerin, die sich eingehend mit unterschiedlichen Jazz-Stilen auseinandergesetzt hat und im Soul- und Latin-Bereich besondere Erfahrungen aufweisen kann. Orientiert an Sängerinnen und Sängern wie Ella Fitzgerald, Sarah Vaughan, Nancy Wilson, Elis Regina, Joao Gilberto und Jon Hendricks trifft sie einen Ausdruck, der in mancher Hinsicht an diese Vorbilder erinnert, dank ihrer ausgeprägten Individualität jedoch stets seine Eigenheit bewahrt.
In ihren Programmen stehen neben bekannten Songs und Standards auch eigene Bearbeitungen und Kompositionen.
Die Sängerin begann 1992 ihr Gesangsstudium für Jazz und Popularmusik an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy". Während des Studiums sang sie im Landes-Jugendjazzorchester Bayern (Leitung: Harald Rüschenbaum) und wurde 1997 Mitglied des Bundes-Jugendjazzorchesters unter der Leitung von Peter Herbolzheimer. Mit diesem Orchester gastierte sie in Deutschland, der Türkei und Südosteuropa. 1998 schloss sie ihr Studium mit Diplom ab und wurde mit der "Palsy-Walsy Jazz Company" Preisträgerin des Jazznachwuchs-Wettbewerbs von MDR Kultur. Seit März 1999 arbeitet sie als Lehrbeauftragte für Jazzchor, Improvisation und Gesang am "Heinrich-Schütz-Konservatorium" Dresden und tourte im gleichen Jahr mit dem "Summit Jazz Orchestra" durch die Südstaaten der USA. In letzter Zeit führten sie Konzertreisen in den Jemen sowie nach Tunesien und sie produzierte mit dem "Neuen Leipziger Jazztrio" eine CD.

Eberhard Weise (*28.11.1934)

Der Posaunist studierte von 1949-1954. Im Anschluss daran erhielt er sein erstes Engagement als Posaunist am
Theater Güstrow. Von 1957-1960 leitete er bereits seine erste eigene Band. 1960 stieg er als Pianist und Chefarrangeur beim im Rundfunktanzorchester Leipzig ein. 1984 übernahm er die Stelle des 2. Dirigenten dieses Ensembles, dem er dann von 1989-1992 als Bandleader vorstand. Seit 1992 ist Eberhard Weise freischaffend tätig und gibt Gastdirigate unter anderem in Helsinki, Hamburg, Hannover, Frankfurt, Berlin, Bratislava, Posznan. Von 1993-2001 leitete er das Jugendjazzorchester Sachsen und war von 1998-2001 Lehrauftragter an der Hochschule für Musik und Theater
"Felix Mendelssohn Bartholdy", Leipzig.
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