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Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar brennt

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Wie mdr.de berichtet, brennt in Weimar das historische Gebäude der Anna-Amalia-Bibliothek, die zum Weltkulturerbe gehört. Ein Polizeisprecher sagte am Abend, der Dachstuhl der Bibliothek stehe in Flammen.

Es bestehe die Gefahr, dass Decken einstürzen. Der wertvolle Bücherbestand sei doppelt gefährdet: Vom Feuer und vom Löschwasser. Die Feuerwehr sei mit einem riesigen Aufgebot im Einsatz. Bisher hätten die Einsatzkräfte den Brand nicht in den Griff bekommen. Augenzeugen berichteten von 40 bis 50 Meter hohen Flammen. Zur Ursache liegen noch keine Informationen vor.

Der ovale, über drei Geschosse reichende Rokoko-Saal der Bibliothek gilt als einzigartig, kann aber die Massen seit langem nicht mehr fassen. Deshalb gibt es mehrere Außenmagazine. Die öffentliche Forschungsbibliothek für Literatur- und Kunstgeschichte der Periode zwischen 1750 und 1850 umfasst rund 900.000 Bände, darunter die mit 13.000 Bänden größte Faust-Sammlung der Welt. Deshalb werden derzeit für 24 Millionen Euro ein unterirdisches Magazin gebaut und der Altbau saniert.

Die geborene Welfin Anna Amalia (1739-1807) wurde 1756 mit dem 18-jährigen Herzog von Sachsen-Weimar-Eisenach vermählt und kam in die Residenz an die Ilm. Sie brachte die Finanzen des kleinen Staates in Ordnung, förderte aber auch Kunst. Sie holte die Dichter und Denker in die Provinz, die Weimar berühmt machen sollten. Zuerst Wieland, dann Goethe und Herder. Ab 1761 ließ sie das "Grüne Schloss", ein fürstliches Wohnhaus, zum Bibliotheksgebäude umgestalten. Im Mai 1766 war es soweit, der Umzug der 30.000 Bände war vollbracht. Damit war eine öffentliche Nutzung des reichen Bestands der Bibliothek möglich, die heute zur Stiftung Weimarer Klassik gehört.

Quelle: http://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/1570546.html


Freitag, 3. 9.:
Das Feuer hat am Donnerstagabend das historische Gebäude der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar schwer beschädigt und die gesamte Bibelsammlung vernichtet. Ein Polizeisprecher sagte, der Brand konnte nach zwei Stunden gelöscht werden. Der Dachstuhl des zum Weltkulturerbe gehörenden Gebäudes brannte völlig aus. Ein Teil des Daches stürzte in den weltberühmten Rokoko-Saal.

Nach ersten Angaben sind insgesamt etwa 30.000 Bücher durch Feuer und Löschwasser beschädigt worden. Schätzungen zufolge sind rund 5000 Bücher unwiederbringlich verloren. Gerettet werden konnte eine Lutherbibel aus dem Jahr 1534.

Der Präsident der Stiftung Weimarer Klassik, Helmut Seemann, räumte ein, der Brandschutz in der Bibliothek sei mangelhaft gewesen. Die Flammen schlugen nach Augenzeugenberichten mindestens zehn Meter hoch. Die Feuerwehr war mit mehr als 250 Mann im Einsatz. Das Technische Hilfswerk sicherte in der Nacht die Bibliothek vor einem möglichen Einsturz. Am Freitag sollen die Brandursache und der Schaden ermittelt werden.

Quelle: http://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/1570546.html