Hauptrubrik
Banner Full-Size

ARD kritisiert Dauerschelte von Grand-Prix-Kandidaten

Publikationsdatum
Body

Die ARD sieht Deutschlands Ansehen durch den Manipulations-Skandal um Grand-Prix-Kandidatin Gracia nicht beschädigt. «Die Diskussion wird im Ausland gar nicht wahrgenommen», sagte NDR-Unterhaltungschef Jürgen Meier-Beer am Dienstag in Hamburg.

Hamburg (ddp). Er fügte hinzu: «Was im Ausland dagegen auffällt ist, dass deutsche Kandidaten zu Hause nie die Unterstützung bekommen, die in anderen Ländern üblich ist.»

Egal wer hierzulande den Vorentscheid gewinne, stets fänden sich gleich Stimmen dagegen, kritisierte Meier-Beer. Deutschland stehe hier auf einer unrühmlichen Stufe mit den noch jungen Eurovisions-Ländern Serbien und Litauen, wo Kandidaten aus ethnischen Gründen umstritten seien. Alle anderen präsentierten stolz ihre Musiker.

Meier-Beer, der seit zehn Jahren Deutschlands Grand-Prix-Verantwortlicher ist, warf der Boulevardpresse vor, Kandidaten «konsequent runterzuschreiben». Wie vor zwei Jahren mit der Sängerin Lou geschehe dies derzeit mit Gracia «ohne eine einzige begründete persönliche Kritik».

«Entscheidend für unser Image im Ausland ist, ob der Auftritt beim Finale gut ist», betonte der Unterhaltungschef. Der Eurovision Song Contest am 21. Mai in Kiew dürfte wieder zu den größten europäischen Fernsehereignissen des Jahres zählen. Rund 100 Millionen Zuschauer werden laut NDR erwartet.

Gracias Grand-Prix-Song «Run & Hide» sowie fünf weitere Titel ihres Produzenten David Brandes waren vor einer Woche aus den offiziellen Hitlisten verbannt worden. Brandes soll die Single über gezielte CD-Aufkäufe in die Top 40 befördert haben, was Gracia den Weg zum Vorentscheid geebnet haben soll. Am Wochenende hatten 13 ehemalige deutsche Grand-Prix-Künstler die 22-Jährige mit Blick auf das Ansehen Deutschlands in einem offenen Brief zum Rückzug aufgefordert.