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Erstmals werden Werke des Malers Henri Matisse im südfranzösischen Nizza auch für blinde Kunstliebhaber ausgestellt. Bis zum 24. Juni ist die Ausstellung "A la lumiere de nos doigts" (Im Lichte unserer Finger) im Matisse-Museum der Stadt an der Cote d\'Azur zu sehen und zu fühlen.
Dazu wurden Zeichnungen des französischen Künstlers in Reliefs umgesetzt.Für die Ausstellung wurden insgesamt 25 Werke zum Thema Tanz ausgesucht, die klare Linien aufweisen. Sie hängen jeweils neben ihren plastischen Pendants aus Plexiglas. Unter den gezeigten Bildern sind etwa "L\'Acrobate" von 1952 und "Danseuse Classique" von 1927.
"Matisse sagte über sich bisweilen, dass er mit verbundenen Augen zeichnete und dabei wie ein Blinder dachte", sagte Claude Garrandes, der Initiator der Ausstellung. Mit der Schau solle einerseits Kunst für Blinde zugänglich gemacht werden, andererseits sollen Blinde und Sehende gemeinsam einen Eindruck teilen könnten, sagte Garrandes, der selbst seit seiner Jugend blind ist.
Henri Matisse gehörte der Künstlerbewegung der Fauvisten (die "Wilden") an. Er wurde 1869 in Le Cateau-Cambresis in Nordfrankreich geboren, lebte aber lange Zeit in der Nähe von Nizza, wo er 1954 starb.