Dresden - Mit einem Festakt in der Semperoper wird am 15. Mai die Ausstellung «Verstummte Stimmen» zur Vertreibung von Juden aus Dresdner Theatern eröffnet. Die Festrede werde der Psychiater Helmut Stierlin halten, teilten Oper und Schauspielhaus Dresden am Montag mit. Das gemeinsame Forschungs- und Ausstellungsprojekt widmet sich erstmals umfassend der Juden-Vertreibung aus Dresdner Theatern zwischen 1933 und 1945.
Nach Recherchen der Historiker wurden zwischen 150 und 200 Künstler und Angestellte wegen ihrer jüdischen Herkunft oder aus politischen Gründen von den Dresdner Bühnen vertrieben. Rekonstruiert werden mit dem Projekt zahlreiche Biografien und Schicksale der damals Vertriebenen, die ins Exil gingen oder in Vernichtungslagern ermordet wurden.
«Verstummte Stimmen» war erstmals 2006 zu sehen. Nach der Aufarbeitung der Geschichte der Theater in Hamburg, Berlin, Stuttgart, Darmstadt und nun Dresden sollen im nächsten Jahr die Bayreuther Festspiele im Fokus stehen.