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BenQ-Mitarbeiter unterbrechen Brecht am Theater Oberhausen

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Während der Premierenvorstellung von Bertolt Brechts „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ am 3. November im Theater Oberhausen unterbrach eine Abordnung von freigesetzten Mitarbeitern der Firma BenQ mobile die Vorstellung und verlas einen Text, mit dem sie auf die „Freisetzung“ von 1.000 Arbeitern in der niederrheinischen Stadt Kamp-Lintfort hinweisen wollte.


Brecht beschreibt in seinem Drama, das vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise spielt, die brutalen Mechanismen des Marktes: Zahllose Menschen bleiben als Verlierer einer globalisierten Wirtschaft auf der Strecke. „Auf dieser Bühne sehen Sie ein Theaterstück über die Defizite des Kapitalismus. Es ist auch unsere Sache, die auf dieser Bühne verhandelt wird“, so ein Sprecher der Abordnung.

Sie stellten die Entwicklung des Standortes in Kamp-Lintfort in den letzten zwei Jahren dar und sprachen von einem „Schurkenstück“.

Die Abordnung rief zur Solidarität auf: „Kämpfen Sie mit uns, unterstützen Sie uns! Der Fall Siemens / BenQ darf nicht zur Normalität in Deutschland werden! Unser Schicksal kann morgen Ihr Schicksal sein!“

Die Unterbrechung dauerte ca. 10 Minuten. Danach wurde die Vorstellung fortgesetzt.


Quelle: ZDFTheaterkanal