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Berlin (ddp). Die Komische Oper Berlin bringt die 1951 in der DDR uraufgeführte Oper «Die Verurteilung des Lukullus» von Bertolt Brecht und Paul Dessau in einer Neuinszenierung auf die Bühne. Am Sonntag (25. November) feiert das seit 1952 auch im Westen gespielte Werk Premiere am «Opernhaus des Jahres».
Die Oper ist Dessaus erstes großes Werk für das Musiktheater, Brecht schrieb das Libretto. Die Auseinandersetzungen rund um das Werk und seine unterschiedliche Aufführungsgeschichte in beiden deutschen Staaten hätten dieser Oper zeitgeschichtliche Bedeutung verliehen, teilte das Opernhaus mit. Regie führt Katja Czellnik, die musikalische Leitung hat Eberhard Kloke.«Die Verurteilung des Lukullus» beginnt mit dem Tod des Titelhelden. Der große römische Feldherr wird mit großem Pomp zu Grabe getragen und mit einem Fries geehrt, der seine Heldentaten preist. Im Jenseits soll der Feldherr vor einem Gericht Rechenschaft über sein Leben ablegen. Die Berichte der Zeugen über unzählige Tote und zerstörte Städte lassen Lukullus in ganz anderem Licht erscheinen. «Brecht und Dessau untersuchen die Frage: Wer ist der Staat in erster Linie vor dem Hitnergrund der Erfahrungen des Hitler-Faschismus udn der Nachkriegszeit», sagte Regisseurin Czellnik. Das kollektive Verdrängen schrecklicher Taten spiegele sich auch in dieser Oper wider.