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Breker-Ausstellung in Schwerin eröffnet

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Schwerin (ddp-nrd). Eine Werkschau des umstrittenen Bildhauers Arno Breker (1900-1991) ist am Freitagabend in Schwerin eröffnet worden. Es gebe derzeit eine «schleichende Renaissance des Künstlers Arno Breker, die den Nazi Arno Breker wieder salonfähig machen möchte», sagte der Bildungsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Hans-Robert Metelmann (parteilos), zur Eröffnung. Die Ausstellung arbeite gegen diese Tendenz.

Die Schau zeigt rund 70 Werke Brekers, der als Lieblingsbildhauer Adolf Hitlers galt. Die Exponate stammen aus dem Besitz seiner Witwe, die zur Eröffnung der Schau nach Schwerin gekommen war. Die Werkschau im dortigen Schleswig-Holstein-Haus ist die erste Einzelausstellung Brekers nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Vor dem Schleswig-Holstein-Haus protestierten mehrere Künstler gegen die Breker-Exposition. «Wir stehen hier für 9669 Künstler, deren Protest nicht gehört wurde», sagte Ulf Rickmann. Der Kurator Rudolf Conrades habe es abgelehnt, dass auch die Landesvorsitzende des Künstlerbundes einen fünfminütigen Vortrag habe halten dürfen.

Rickmann kritisierte zudem, dass in dem Ausstellungskatalog keine Aufsätze von Experten zum Thema Nazi-Kunst publiziert worden seien. Nach Angaben Conrades´ haben an dem Ausstellungskatalog zwei Kunsthistoriker mitgearbeitet, die sich zuvor noch nie mit Breker beschäftigt hätten.

Der Grafiker und Präsident der Berliner Akademie der Künste, Klaus Staeck, hatte wegen der Breker-Schau eine ihm für 2007 angebotene Ausstellung in Schwerin abgesagt. In einer gemeinsamen Erklärung hatten 34 Künstler, Galeristen und Kunsthistoriker aus Mecklenburg-Vorpommern die Absage der Ausstellung gefordert. Die Schau war ursprünglich für den Sommer vergangenen Jahres geplant gewesen, wegen des 60. Jahrestages des Weltkriegsendes aber verschoben worden.