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«Brüder-Grimm-Kulturzentrum» in Hanau

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Hanau (ddp-hes). Die Stadt Hanau will das Erbe ihrer berühmten Söhne Jacob, Wilhelm und Ludwig Emil Grimm noch stärker für sich nutzen. Bis 2010/2011 soll in der Stadt ein «Brüder-Grimm-Kulturzentrum» entstehen.

Geplant ist, dass dort neben einer Dauerschau wechselnde Ausstellungen sowie Veranstaltungen rund um die in Hanau geborenen Gebrüder Grimm Platz finden. Hanau nennt sich seit diesem Jahr bereits offiziell «Brüder-Grimm-Stadt».

Die politisch Verantwortlichen erhoffen sich von der Realisierung des städtischen «Jahrhundertprojekts», dessen Kosten 20 Millionen Euro nicht überschreiten sollen, einen Imagegewinn und mehr Touristen. Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) sagte am Montag, zunächst solle eine Konzept- und Machbarkeitsstudie erstellt werden. Wenn das Stadtparlament Ende Januar zustimme, könne die Studie in Auftrag gegeben werden.

Die Idee für das Grimm-Kulturzentrum hatte Kaminsky im vergangenen Jahr erstmals präsentiert. Die zuständigen städtischen Ämter sammelten seitdem Informationen über Hanauer Grimm-Bestände, mögliche Kooperationspartner, Standorte und Grundkonzeptionen für das Kulturzentrum. Es folgten zwei Bürgerforen und die Gründung einer Expertenkommission, die sich über Museumskonzepte in anderen deutschen Städten informierte.

Ein «klassisches Museum», wie es andernorts zu finden ist, wollen die Verantwortlichen in Hanau nicht. So steht es in einer Magistratsvorlage für die Sitzung des Stadtparlaments Ende Januar. Das Kulturzentrum solle vielmehr ein Ort werden, an dem Wissen über die Gebrüder Grimm und ihre Märchen informativ und unterhaltend vermittelt werde, heißt es. Vorgesehen seien unter anderem Rauminstallationen und die Präsentation von Original-Exponaten.

Nach den Vorstellungen des Magistrats soll das Kulturzentrum «Ausgangs- und Kristallisationspunkt» für die Brüder-Grimm-Aktivitäten der Stadt werden. Bereits seit 22 Jahren lockt die Stadt mit den alljährlichen Hanauer Märchenfestspielen, darüber hinaus vergibt sie den «Brüder-Grimm-Literaturpreis». Eines der Hanauer Wahrzeichen ist das 1896 errichtete Nationaldenkmal für Jacob und Wilhelm Grimm auf dem Markt vor dem Neustädter Rathaus.

Jacob (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859) gelten als Begründer der Germanistik. Weltberühmt wurden sie für ihre Sammlung von Kinder- und Hausmärchen. Ihr jüngerer Bruder Ludwig Emil (1790- 1863) wurde als Maler und Kupferstecher bekannt.