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Das Ausstellungsjahr 2006 - Museen widmen sich den großen Meistern

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Berlin (ddp). Von Max Ernst über Caspar David Friedrich und Francis Bacon bis zu Salvador Dalí und Pablo Picasso: 2006 zeigen die deutschen Museen zahlreiche Ausstellungen mit Werken der Meister. Anlässlich des 400. Geburtstages des Malers Rembrandt Harmensz van Rijn am 15. Juli (1606-1669) gibt es in vielen Häusern Sonderausstellungen zum Werk des Niederländers.

Das Museum Schloss Wilhelmshöhe in Kassel zeigt vom 19. Mai bis 20. August die Ausstellung «34 Gemälde Rembrandts in Kassel! Die historische Sammlung von Landgraf Wilhelm VIII.». Die Gemäldegalerie verfügt mit zehn Originalen über eine der größten Sammlungen von Rembrandt-Gemälden in Deutschland. Diese verdankt sie dem Galeriegründer, Landgraf Wilhelm VIII. (1682-1760), der damals Werke des holländischen Meisters in ganz Europa ankaufte.
Parallel dazu präsentiert das Haus vom 23. Juni bis 17. September «Rembrandts Landschaften». Zwischen den späten 1630er Jahren bis Mitte der 1650er Jahre war Rembrandt von der Landschaftsmalerei fasziniert. Dieser kleine Themenbereich in seinem Werk wurde bisher noch nie in einer Ausstellung behandelt. In Berlin ist vom 4. August bis 5. November im Kulturforum die Schau «Rembrandt. Ein Genie auf der Suche» zu sehen. Zeitgleich gibt es im Kupferstichkabinett die Ausstellungen «Rembrandt als Zeichner - Der Berliner Bestand» und «Rembrandt - Ein Virtuose der Druckgraphik». Die Kunstsammlungen Zwickau zeigen vom 2. Juli bis 27. August die Ausstellung «Rembrandt von Rijn - Radierungen aus einer englischen Privatsammlung».
In der Hamburger Kunsthalle ist vom 13. April bis 30. Juli die Schau «Pieter Lastman - In Rembrandts Schatten?» zu besichtigen. Rembrandt griff viele Motive des Amsterdamer Malers Lastman (1583-1633) auf. Die Ausstellung beleuchtet diese Bezüge und stellt rund 25 Gemälde von Lastman sowie Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken von Rembrandt aus.
Neben Rembrandt widmen sich die deutschen Museen in Einzelausstellungen weiteren Meistern. Das Sprengel Museum Hannover präsentiert vom 18. Juni bis 17. September erstmals die gesamte Kollektion der Werke von Max Ernst (1891-1976). Das Museum besitzt nach eigenen Angaben die umfangreichste Einzelsammlung des Künstlers. Dazu gehören neben Ölgemälden und Skulpturen auch die von Ernst erfundenden Collagenromane aus den 30er Jahren.
Die Kunsthalle Emden, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiert, zeigt vom 28. Januar bis 2. April Werke von Joan Miro (1893-1983). In der Schau «Fantastische Welten» sind 120 seltene Blätter aus dem grafischen Schaffen des Katalanen zu sehen.
Dem britischen Maler Francis Bacon (1909-92) widmet sich eine Ausstellung der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf. In «The Human Body» sind vom 16. September bis 7. Januar 2007 rund 50 Werke des Künstlers versammelt, der beunruhigende und zugleich fesselnde Studien des menschlichen Körpers schuf.
Das Essener Museum Folkwang würdigt ab 5. Mai den Maler Caspar David Friedrich (1774-1840). «Die Erfindung der Romantik» heißt die bis 20. August laufende Schau mit 80 Ölgemälden und 100 Zeichnungen und Aquarellen, die Friedrichs gesamtes Schaffen vorführt.
Das Museum Ludwig in Köln ehrt den Surrealisten Salvador Dalí (1904-1989). In der Schau «La Gare de Perpignan. Pop, Op, Yes-yes Pompier» steht ab 18. März sein Monumentalgemälde «La Gare de Perpignan» im Mittelpunkt. Ab 2. Dezember zeigt das Haus in «Keinen Tag ohne Linie» rund 200 Spätwerke auf Papier des Malers und Grafikers Paul Klee (1879-1940).
In der Staatsgalerie Stuttgart ist vom 20. Mai bis 24. September die Schau «Claude Monet: Effet de soleil - Felder im Frühling» zu sehen. Das Gemälde «Felder im Frühling» von Monet zählt zu dem bekanntesten und bei Besuchern beliebtesten Werk des Museums.
Die Schirn Kunsthalle Frankfurt zeigt vom 3. März bis 28. Mai «Max Beckmann: Die Aquarelle und Pastelle» mit rund 100 großformatigen Werken. Zwar wurde Beckmanns (1884-1950) künstlerisches Schaffen bereits in vielen Ausstellungen dargestellt. Seine Würdigung als «Maler auf Papier» blieb jedoch bislang aus. Außerdem widmet sich die Schirn Kunsthalle vom 20. Oktober bis 21. Januar 2007 der Beziehung Picassos zum Theater. Charaktere der Commedia dell\'Arte wie der Harlekin und der Pierrot spielen eine Schlüsselrolle in seinem Werk. Die Ausstellung «Picasso und das Theater» spiegelt anhand von rund 80 Werken aus den Jahren 1900 bis 1930 Picassos Faszination für das Theater wieder.
In der Pinakothek der Moderne in München ist vom 20. Januar bis 23. April unter dem Titel »Der Tod hält mich wach« eine Ausstellung zum 20. Todestag von Joseph Beuys (1921-1986) zu sehen. Erstmals gezeigt werden 20 Arbeiten auf Papier, die das Schaffen des Künstlers zwischen 1950 und 1970 umspannen.
Werke der mexikanischen Malerin Frida Kahlo (1907-1954) sind vom 17. Juni bis 17. September im Bucerius Kunst Forum in Hamburg zu sehen. Das Museum Frieder Burda in Baden-Baden bietet seinen Besuchern vom 15. Juli bis 29. Oktober eine große Werkschau mit Gemälden von Marc Chagall (1887-1985). Gemälde, Zeichnungen, Grafiken und Plastiken von Franz Marc (1880-1916) stellt die Staatliche Galerie Moritzburg vom 3. Juni bis 6. August in Halle an der Saale aus.
Die Neue Nationalgalerie in Berlin widmet sich einem Generalthema der europäischen Kunst: der Melancholie. «Melancholie. Genie und Wahnsinn in der Kunst» versammelt etwa 300 Exponate, darunter viele Meisterwerke aus internationalen Museen und Sammlungen. Die Schau führt durch zweieinhalb Jahrtausende der Kunstgeschichte. Im Zentrum steht die «Melencolia I» von Albrecht Dürer aus dem Jahr 1514.
Das Staatliche Museum Schwerin zeigt vom 13. Mai bis 16. September osteuropäische Avantgarde. In «Von Kandinsky bis Rodenko» versammelt das Haus rund 60 Bilder, Collagen und Aquarelle. Die Kunsthalle Rostock zeigt vom 15. Juli bis 8. Oktober Zeichnungen, Modelle und Fotografien des als Verpackungskünstler bekannt gewordenen Paares Christo und Jeanne-Claude.
In der Kunsthalle Bielefeld ist vom 25. Juni bis 1. Oktober die Ausstellung «Vom Bauhaus zur neuen Welt. Josef Albers und László Moholy Nagy» zu besichtigen. Beide Künstler waren von 1923 bis 1928 am Dessauer Bauhaus als Lehrer tätig. Rund 200 Gemälde, Skulpturen, Installationen und Fotografien präsentieren ihr geometrisch-abstraktes Werk. Die Bonner Kunst- und Ausstellungshalle steht ab 21. Juli im Zeichen des New Yorker Guggenheim-Museums. Auf rund 6000 Quadratmetern Fläche präsentiert das Guggenheim Teile seiner Sammlung, mit 250 Werken von Künstlern wie Paul Klee, Pablo Picasso und Roy Lichtenstein.
Museales Großereignis in Dresden ist die Wiedereröffnung des Historischen Grünen Gewölbes am 8. September. Damit wird eines der ältesten erhaltenen Museumsgefüge Europas wieder zugänglich. In den seit zehn Jahren aufwändig restaurierten barocken Paraderäumen werden rund 3000 Kostbarkeiten der früheren sächsischen Monarchen wie Schmuck, Kunsthandwerk und Möbel gezeigt.
Das Leipziger Bildermuseum präsentiert aus Anlass der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 vom 10. Juni bis 13. August die Ausstellung «Weltelf - Ballkünstler» mit rund 30 künstlerischen Beiträgen aus den WM-Nationen.
Das Kunsthaus Apolda Avantgarde beleuchtet vom 20. August bis 19. November die Werke von Camille Claudel (1864-1943). Anhand von rund 70 Skulpturen stellt die Schau nicht nur die Entwicklung der Bildhauerin dar, sondern zeigt auch, wie die Schülerin, Muse und Geliebte Auguste Rodins (1840-1917) ihre Mehrfachrolle künstlerisch verarbeitete. Die Ausstellung «100 Jahre \'Brücke\' - Expressionismus aus Berlin» ist vom 24. Februar bis 21. Mai in der Münchner Hypo-Kunsthalle zu besichtigen. Das Haus würdigt mit etwa 200 Gemälden, Skulpturen und Papierarbeiten die bedeutendste Künstlergruppe des Expressionismus um Ernst Ludwig Kirchner und Max Pechstein. Die Schau zeigt eine Auswahl der umfangreichen Ausstellungen, welche die Staatlichen Museen zu Berlin anlässlich des 100. Gründungsjubiläums der »Brücke« 2005 zusammenstellten.
Die Städtische Galerie Delmenhorst widmet ihr Jahresprogramm der Fotografie. Von 9. Juli bis 24. September gibt es dort eine noch nie veröffentlichte Privatsammlung mit Bildern von Man Ray, László Moholy-Nagy, August Sander und René Magritte zu sehen.