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Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Berlin-Brandenburg ist empört über die vom Bundestag diskutierte Quote für deutsche Musik in Radioprogrammen.
Berlin (ddp-bln). DGB-Sprecher Dieter Pienkny sagte am Samstag, diese Idee werde wie die Rechtschreibreform als «kulturelle Absurdität» in die Annalen eingehen. Dieter Pienkny vertritt die Interessen des DGB auch im Rundfunkrat des RBB.Das Parlament hatte am Freitag von Radiosendern eine Selbstverpflichtung verlangt, wonach diese mehr deutsche Musik in ihren Programmen präsentieren sollen. Allerdings waren sich Rot-Grün und die Opposition uneins, ob es eine Musikquote geben soll. Der angenommene Koalitionsantrag sieht als Ziel 35 Prozent vor.
Wer eine solche Quote einführe, bevormunde nicht nur, er schaffe auch Reservate für Musiker, kritisierte Pienkny. Die Initiative suggeriere, hier werde eine «Hilfskrücke benötigt für am Markt nicht überlebensfähige Künstler». Qualität und Geschmack bräuchten jedoch keine «staatliche Amme». Die überzeugenden Songs und die begeisterte Anhängerschaft von Herbert Grönemeyer, Bap, Wir sind Helden oder Ulla Meinecke sprächen für sich, wie der DGB-Sprecher hervorhob. Pienkny fügte hinzu: «Anstatt sich hier im Regelungswahn zu kaprizieren, hätten die Abgeordneten lieber die Föderalismuskommission in Richtung Reform schieben sollen.»
s. auch
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