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Die Rezension: „Die Fledermaus“ in Regensburg

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Presssack vom Octopus zur Festspiel-Premiere - «Die Fledermaus» eröffnete Regensburger Kulturevent im Thurn-und-Taxis-Schloss

Regensburg (ddp-bay). Jede Menge Verwechslungen und Turbulenzen waren am Freitagabend im Innenhof des Schlosses Thurn und Taxis in Regensburg angesagt. Vor etwa 3000 Zuschauern, unter ihnen Schirmherrin Fürstin Gloria sowie zahlreiche Vertreter des bayerischen Adels, wurden die diesjährigen Thurn und Taxis Schlossfestspiele mit der Operette «Die Fledermaus» von Johann Strauß eröffnet.

Der schmucke und prächtige Innenhof des Fürstlichen Schlosses verwandelte sich nach 2003 und 2004 bereits zum dritten Mal in eine große Open-Air-Arena. Von den etwa 3000 Sitzplätzen befinden sich über 2000 auf einer Tribune, die übrigen sind ebenerdig in unmittelbarer Bühnennähe angeordnet. Die musikalische Darbietung zur Festspielpremiere war gelungen: Mit einer feurigen, witzigen und temporeichen Inszenierung begeisterte das Budapester Operettentheater das Regensburger Publikum.

Sowohl Orchester als auch Ensemble zeigten sich bestens aufgelegt, und mit viel Verve präsentierten sie eine Musikkomödie voller mitreißender Arien und fulminanter Chorszenen, auch immer mit einem Schuss Doppeldeutigkeit und Frivolität. Gesanglich, tänzerisch und auch komödiantisch ragte Marika Oszvald, die Darstellerin der Ida, heraus. Star des Abends war allerdings Edita Gruberova, die als «Königin des Belcanto» gilt: Sie sang die Galaeinlage beim Fest des Grafen Orlovsky und begeisterte mit drei Arien - darunter unter anderem «Ach, wir armen Primadonnen» von Karl Millöcker.

So wie es in der Operette um ein großes Schaulaufen der Charaktere geht, so präsentierte ein Großteil der Zuschauer in der Pause, aber auch schon vor der Inszenierung, seine Garderobe. Das passende Ambiente dazu bot der Schlosspark, wo sich jeder seine Gedanken machen konnte über die passende Art und Weise, eine Stola zu knoten und zu tragen. Verwöhnt wurden die Besucher an mehreren Pavillons mit kulinarischen Delikatessen wie Gänselebertorte oder Presssack vom Octopus.

Kräftiges Gewittergrollen trübte dann allerdings die gute Laune vieler Open-Air-Gäste. Obwohl von Regen noch keine Spur, verließen zahlreiche Besucher ihre Plätze. Als es dann leicht zu tröpfeln begann, flüchteten unzählige Besucher fast panikartig oder spannten zum Ärger ihrer Hintermänner und -frauen ihre Regenschirme auf. Belohnt wurden die besonnenen Zuschauer: Erst beim lang anhaltenden Schlussapplaus setzte ein Wolkenbruch ein.

Die Schlossfestspiele dauern bis 31. Juli, auf dem Programm stehen unter anderem das Musical «Evita», die Oper «Tosca» sowie ein Galaabend mit dem mexikanischen Tenor Ramon Vargas. Höhepunkt wird von 27. bis 30. Juli die Inszenierung von «Der Name der Rose» sein.

http://www.thurnundtaxis-schlossfestspiele.de
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