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Zum vierten Mal präsentierte die Jazzinitiative Berlin gemeinsam mit Berliner Jazz-Veranstaltern und Jazzclubs die Vielfalt und Qualität der hiesigen Jazzszene. Die ausgewählten Bands boten im Blues Special und Combo Award einen Einblick in die hochlebendige und innovative Szene der Jazzmetropole Berlin.
Das Blues SpecialAm Abend des 24. September 2004 ging im restlos ausverkauften Palais der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg das Blues Special über die Bühne. In friedlichem und vergnüglichem Wettstreit trafen die acht Finalisten aufeinander, die zuvor aus 28 Bewerbungen durch einen Musikbeirat sowie drei Vorausscheide ausgewählt wurden. Der Zufall wollte es, dass die acht Finalisten sehr unterschiedliche Auffassungen bzw. Stilrichtungen im Blues repräsentierten, was dem Wettbewerb zur erhofften Abwechslung und Spannung verhalf. Die Vorträge, ob Country Blues oder Urban Blues und wie die Etiketts sonst noch heißen mögen waren durchwegs sorgfältig vorbereitet und ansprechend bis professionell vorgetragen. Bewertet wurden die Beiträge der Bands einerseits durch eine Fachjury und andererseits durch das Publikum mittels Stimmzettel.
Die Preisträger in der Jurywertung:
1. Preis: Waldi Weiz & Band
2. Preis: Engerling
3. Preis: East Blues Experience
Die Preisträger in der Publikumswertung:
1. Preis: Lars Vegas & The Love Gloves
2. Preis: East Blues Experience
3. Preis: Waldi Weiz & Band
Der Combo Award
Der Combo Award erfreute sich am 25. September 2004 ebenfalls eines regen Publikumszuspruchs. Es präsentierten sich der Fachjury und dem Publikum acht Bands, die unterschiedlichen Stilrichtungen des Jazz huldigen, für das Finale ausgesucht von einem Musikbeirat aus 39 Vorschlägen und Bewerbungen. Wie in den vergangenen Jahren gestaltete sich der Wettbewerb spannend und abwechslungsreich aber auch schwierig (um nicht zu sagen problematisch) für diejenigen, die nicht nach Empfindung und Sympathie, sondern nach objektiven Kriterien über die Vergabe der Preise zu befinden hatten. Dies lag zum einen an der - im Vergleich zu den Vorjahren - erneut objektiv feststellbaren Steigerung der Qualität der einzelnen Wettbewerbsbeiträge, zum andern an der problematischen Struktur des Wettbewerbs, die der Quadratur des Kreises ähnelt, und den noch nicht abschließend und verbindlich ausformulierten Bewertungskriterien und Zeilstellungen für den Award. Letzteres erfordert das Sammeln von Erfahrungen, deren Analysierung und Umsetzung. Die Organisatoren sind gefordert und haben bereits im Verlauf der vergangenen vier Jahre die erforderliche Flexibilität und Bereitschaft zu Modifikationen sichtbar werden lassen.
In ihrer Begründung zur Vergabe der Preise wies die Jury ebenfalls auf die skizzierte Problematik hin, vergab zwei zweite Preise und warb um Verständnis dafür, dass sie die zu vergebenden Preise vorwiegend noch nicht etablierten Formationen zugesprochen hat, die durch neue Konzepte und Ideen auf sich aufmerksam machten. Diese Bands bedürften weit mehr der Förderung als solche, die sich - wie beispielsweise die "Fun Horns" - über Jahre durch innovative und qualitativ hervorragende Arbeit einen festen Platz in der Jazzszene gesichert haben. Die Jury glaubt auch, dass diese Entscheidung mit den formulierten Absichten und Zielen der Jazzinitiative Berlin am besten zu vereinbaren sei.
Die Preisträger in der Jurywertung:
1. Preis: Deep Strings
2. Preis: Yelena & Schmidt Happens und Cyminology
3. Preis: The Hattie St. John Quartet
Die Preisträger in der Publikumswertung:
1. Preis: Olaf Ton
2. Preis: The Hattie St. John Quartet
3. Preis: Cyminology
Die Sieger wurden mit je einer ?Ella? (vom Berliner Bildhauer Jochen Schamal geschaffene Bronzefigur) ausgezeichnet. Die Zweit- und Drittplatzierten erhielten vom gleichen Künstler geschaffene Bronzeplaketten.
Die Sieger in der Jurywertung sind eingeladen, sich beim Festival ?Jazz in den Ministergärten? am 22. Oktober 2004 in den Landesvertretungen Hesses und des Saarlandes erneut dem Berliner Publikum zu präsentieren.
Die Sieger im Publikumswettbewerb gewannen zusätzlich eine CD-Produktion.
Resümee
Die vierte Auflage des Jazz & Blues Award Berlin darf in jeder Hinsicht als erfolgreich gewertet werden. Sie brachte eine stark verbesserte Publikumsresonanz und -akzeptanz und eine Qualitätssteigerung in den musikalischen Bereichen. Der neue Austragungsort im Palais in der Kultubrauerei Prenzlauer Berg wurde - trotz Erreichen der Kapazitätsgrenzen - vom Publikum sehr gut angenommen und die organisatorische Abwicklung gestaltete sich schon fast gewohnt reibungslos.