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Hamburg (ddp). Für Rockpoet Heinz Rudolf Kunze, Swingsänger Roger Cicero und die Girlband Monrose geht es am Donnerstag (20.15 Uhr in der ARD) um das Ticket zum Eurovision Song Contest. Beim deutschen Vorentscheid in Hamburg wollen sie den Einzug ins Grand-Prix-Finale am 12. Mai in Helsinki schaffen.
2007 könnte sich wieder ein auf Deutsch gesungener Titel der internationalen Konkurrenz stellen - zuletzt trat 2001 Michelle mit «Wer Liebe lebt» auf Deutsch im Finale an und wurde achte. Mit Kunze («Die Welt ist Pop») und Cicero («Frauen regier´n die Welt») gehen gleich zwei deutschsprachige Titel ins Rennen um die Gunst der TV-Zuschauer beim Vorentscheid. Nur die aus der ProSieben-Castingshow hervorgegangene Band Monrose setzt mit ihrem Popsong «Even Heaven Cries» auf Englisch.Die vom NDR organisierte Show wird erneut im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg von Thomas Hermanns live moderiert. Die Kandidaten wurden wie im Vorjahr von einer Arbeitsgruppe von ARD-Unterhaltungschefs ausgewählt. Bahar, Mandy und Senna von Monrose gelten als Favoriten. Experte Irving Wolther, der über den Grand Prix promoviert hat, findet es «relativ eindeutig, wer gewinnen wird». Die Band habe eine große Fangemeinde. Alle drei werden es seiner Ansicht nach beim internationalen Finale nicht leicht haben, es sei «kein Selbstläufer» dabei - die besten Chancen räumt er aber der Mädchengruppe ein.
Als Sieger sieht sich die Band aber nach eigenem Bekunden noch nicht. Kunze sei ein «großer Künstler», sagt Bandmitglied Mandy Capristo. «Ich habe ihn zwar vorher nicht gekannt, aber wir haben alle sehr viel Respekt vor ihm, weil er erstens um einiges älter und schon viel länger im Business ist als wir drei zusammen», sagt die 16-Jährige. Und sie glaube auch, dass sie sich bei Cicero «echt anstrengen» müssten, «weil wir schon mitbekommen haben, dass er eine große Fangemeinde hat».
Cicero selbst gibt sich gelassen. «Durch meine Yoga-Übungen, die ich trotz turbulenter Reiserei konsequent durchziehe, habe ich gelernt, entspannt und locker zu bleiben», sagt der 36-Jährige. «Ich mache mir gar nicht so viele Gedanken darüber, ob wir nun als erster, zweiter oder dritter aus dem Rennen gehen und wie die anderen abschneiden. Ich gebe einfach mein Bestes und dann schau´n wir mal.»
«Ich gehe da nicht hin, um zu verlieren», betont Kunze. Er müsse aber seine Chancen auf ein Ticket zum Grand-Prix-Finale realistisch einschätzen. Er glaube nicht, dass er gegen Monrose ankommen könne, die über einen sehr gut organisierten Fanclub verfügten, sagt der 50-Jährige. Und Cicero traue er «auch einiges» zu.
Der sieht die Teilnahme am Vorentscheid erstmal per se als schöne Möglichkeit, sich einem noch größeren Publikum vorzustellen. Die Sendung an sich habe für ihn einen hohen Stellenwert, ob er Sieger werde oder nicht. Eines weiß er aber schon: «Wenn ich nun gewinne, hat das eine erste vorhersehbare Konsequenz: Es wird danach eine lange, fröhliche Nacht.»
Der Song Contest findet zum ersten Mal in Finnland statt, nachdem die finnische Hard-Rock-Gruppe Lordi 2006 in Athen gewonnen hatte. Die deutsche Country-Band Texas Lightning war auf dem 15. Platz gelandet. Beim diesjährigen Song Contest treten erstmals insgesamt 42 Länder an. 28 von ihnen müssen zuerst im Halbfinale am 10. Mai um einen Platz für die Schlussrunde kämpfen. 14 Länder - darunter Deutschland - stehen für die Endrunde des 52. Grand Prix bereits fest.
(nmz) Dass Heinz Rudolf Kunze nicht nur Künstler, sondern auch ein politisch engagierter Mensch ist, können Sie unter http://media.nmz.de/ sehen und hören.