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In der Kathedrale St. Trinitatis, der ehemaligen Hofkirche, in Dresden wurde gestern das über 250 Jahre verschollene Vivaldi-Werk Nisi Dominus in A-Dur vor mehr als 800 Gästen "uraufgeführt".
Frankfurt/Main (ots) - Michael Talbot, dem Ordinarius für Musikwissenschaft an der Universität Liverpool, gelang vor einigen Monaten der spektakuläre Notenfund in der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB).Die Psalm-Vertonung "Nisi Dominus" in A-Dur gehört zu einer Gruppe von fünf Psalmen, die Vivaldi 1739 komponierte. Über Iseppo Baldan kam das Werk 1758 an die Dresdner Hofkapelle. Baldan gab Vivaldis Schöpfung als Komposition seines Zeitgenossen Baldessare Galuppi aus. Das "Istituto Italiano Antonio Vivaldi" hat die Zuschreibung des Werkes zu Vivaldi bereits bestätigt.
Für Vivaldis Autorschaft sprach die ungewöhnliche Instrumentalbesetzung: Zum Einsatz kommen die "Viola d\'amore", das "Chalumeau" sowie eine "Tromba Marina". Die sogenannte Nonnengeige wurde eigens für das Konzert nachempfunden. Das Besondere der gestrigen Aufführung lag auch an dem authentischen Klangerlebnis, das durch die Bespielung der kürzlich wieder in den Originalzustand versetzten Barockorgel des sächsischen Orgelbauers Gottfried Silbermann unterstützt wurde.
Dem Engagement des Vereins der Dresdner Hofmusik, der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank sowie Michael Talbot und dem britischen Violinisten John Holloway ist es zu verdanken, dass die konzertante Uraufführung in Dresden nur wenige Wochen nach der Entdeckung stattfinden konnte. Das Werk wird in den kommenden Monaten auch in den Niederlanden und England zur Aufführung kommen. Das Dresdner Barockorchester kündigte eine CD-Einspielung unter der Leitung von John Holloway für Anfang 2004 an.
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