Body
In Rom wird heute das neue "Auditorium, Stadt der Musik", Italiens größtes Konzert- und Veranstaltungszentrum, eröffnet. In dem von Stararchitekt Renzo Piano entworfenen Bau wird auch das berühmte philharmonische Orchester "Santa Cecilia" nach Jahren wieder eine eigene Bühne erhalten.
orf - An der Eröffnung teilnehmen wird neben dem römischen Bürgermeister, Walter Veltroni, und dem italienischen Staatschef Carlo Azeglio Ciampi unter anderem auch Kunststaatssekretär Franz Morak (V).Vor zehn Jahren beschloss der Verwaltungsrat der Stadt Rom den Bau des Auditoriums, 1994 gewann Renzo Piano den Planungs-Wettbewerb. Drei Konzertsäle mit 2700, 1200 und 700 Plätzen wurden nun auf dem innenstadtnahen Gelände errichtet: Das Auditorium besteht aus drei großen Hülsen, die an gigantische Geigenkästen erinnern, innen mit Holz, außen mit Kupfer verkleidet. Zwischen zwei dieser "Resonanzkästen" befindet sich ein großes Amphitheater und eine Freilichtbühne mit 3000 Plätzen. Zur Bereicherung dieser "Stadt der Musik" wurden außerdem ein Museum für Musikinstrumente, eine Bibliothek und ein Aufnahmestudio integriert.
Die Fertigstellung des Baus hatte sich u.a. wegen Nachtragsforderungen verzögert. Mehr als sechs Jahrzehnte lang hatte man in Rom über den neuen Sitz der Akademie Santa Cecilia diskutiert. In regelmäßigen Abständen schlugen die verschiedenen Gemeindeausschüsse den Bau eines neuen Auditoriums an diesem oder jenem Ende der Stadt vor, es folgten Wettbewerbe, Versprechen und Projekte, deren Umsetzung aber letztlich immer wieder an der politischer Unentschlossenheit und Zänkereien scheiterte.
Eigentlich sollte das Auditorium rechtzeitig zum Heiligen Jahr 2000 der Kirche fertig sein, die Baustelle wurde jedoch 1999 wegen Streitigkeiten unter den beauftragten Bauunternehmern stillgelegt. Dank Veltronis Einsatz konnte der Bau wieder fortgeführt werden. Für den Bürgermeister ist das Auditorium eine "Zitadelle der Musik", die Roms Kulturleben neuen Schwung verleihen und zur Auffrischung des internationalen Images der italienischen Hauptstadt als Kulturmetropole beitragen soll.