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Die Hamburger Hochschule für Musik und Theater hat erstmalig mit großem Erfolg einen Kompositionswettbewerb für (Konzert-) Zugaben veranstaltet. Hamburger Studierender gewinnt den Ritter-Preis 2003 für Klavierkomposition.
Die Idee dazu hatte Prof. Dr. Hermann Rauhe: "Einen solchen Wettbewerb hat es noch nie gegeben. Kurze, als Zugaben geeignete Kompositionen stellen eine gute Form der Nachwuchsförderung von Komponistinnen und Komponisten dar."Preisträger aus Hamburg
Nicki Marinic (1974, Erlangen) gewann am 22.2.2003 den mit 10.000 Euro dotierten Ritter - Preis 2003 für Klavierkomposition, der von der Oscar und Vera Ritter - Stiftung gestiftet wurde. Außerdem wird die preisgekrönte Komposition auf CD im Peer Musik Verlag publiziert.
Der Wettbewerb für Klavierkomposition war für Absolventen und Studierende aller deutschen Musikhochschulen ausgeschrieben. Unter 16 Kompositionen wählte eine hochkarätig besetzte Jury in der Finalrunde die Komposition Waves v.2.1 von Nicki Marinic aus.
Der Wettbewerb wurde neben der Ritter-Stiftung und dem Peer Musik Verlag auch von der Wilhelm Schimmel Pianofortefabrik GmbH unterstützt.
Nicki Marinic
studiert bei Prof. Dr. Wolfgang Andreas Schultz. Der Komponist und Interpret (Klavier, Keyboard, Computer) schreibt und musiziert "zeitgenössische" Musik - mit zeitgenössischer Musik ist hier jedoch nicht das gemeint, womit sich die so genannte "Avantgarde der neuen Musik" betitelt... eher schon eine Musik, die in punkto Aktualität zwischen Ligeti und Leftfield keinen Unterschied machen möchte.
Als Komponist studierte Nicki Filmkomposition am Berklee College of Music in Boston, Komposition und Theorie an der Musikhochschule Hamburg, sowie seit September 2000 Rhythmik und Melodiegestaltung der südindischen klassischen Musik in Amsterdam. Beim Komponieren interessiert er sich vor allem für das Erfinden von (rhythmisch-melodisch-gestisch) mehrschichtigen Zusammenhängen, die sich aber nicht wie bei anderen Avantgarde-Komponisten auf das äußerliche Erscheinungsbild der Partitur beschränken, sondern in sinnliche (d.h. hörbare) Wahrnehmungen münden sollen. Wichtig ist, was das Ohr erreicht, nicht das fein säuberlich notierte Schriftbild der Partitur oder die Besprechung der Musik in CD-Booklets von Musikwissenschaftlern und anderen intelligenten Wesen.
Als Interpret beschäftigt er sich seit einiger Zeit mit dem Aufbau eines eigenen Keyboard/Computer Setups, mit dem sowohl eigene Musik (im Sinne einer Performance als Komponist/Interpret/DJ) als auch Stücke von anderen Komponisten auf die Bühne gebracht werden sollen (aber erst dann, wenn Komponisten anfangen, auch für Keyboard zu schreiben und nicht nur für Streichquarttete).
Er ist Mitglied im Live-Elektronik Ensemble WATT? aus Amsterdam, das die Performance "The Longest mauvais quart d´heure" im Juni 2004 in England und Holland präsentieren wird (hoffentlich).