Body
Berlin (ddp). Kaum ist das Schillerjahr 2005 verklungen, da wird bereits der nächste Künstler gefeiert: Wolfgang Amadeus Mozart. Am 27. Januar jährt sich das Geburtsjahr des genialen Musikers zum 250. Mal. Der berühmteste Österreicher wirkte neben Salzburg und Wien auch in vielen deutschen Städten, die zum Geburtstag mit interessanten Mozart-Veranstaltungen aufwarten. Für die großen Events im Mozartjahr 2006 sollten sich Musikfans jetzt bereits Karten sichern.
3sat zeigt bereits am Sonntag, den 01.01.06 um 20:15 Uhr die Produktion "Mozart Werke Ges.m.b.H." - gemeinsam mit dem Ensemble des Burgtheaters Wien, Kirsten Dene und Gusti Wolf voran, rechnet Franz Wittenbrink herrlich komisch mit Kitsch, Kunst und Kommerz in Zeiten der Mozart-Manie ab. Er verbeugt sich vor dem Genius Mozart und versucht, der Geschäftigkeit um Amadeus vor den Jubiläumsfeierlichkeiten eine amüsante Seite abzugewinnen.
Als die deutsche Mozartstadt versteht sich Augsburg, denn dort wurde Wolfgangs Vater Leopold geboren. Sohn Wolfgang kam auf Reisen immer wieder in die Heimatstadt seines Vaters. In Leopolds Geburtshaus ist eine große Mozartsammlung untergebracht. Im Jubiläumsjahr sollen Vater und Sohn mit Konzerten, einem Violinwettbewerb und einer langen Mozart-Nacht am 20. Mai gefeiert werden. (www.mozartstadt.de)
In Berlin tut sich besonders die Komische Oper mit einem aufregenden Mozart-Programm hervor. Neue Inszenierungen der «Cosi fan tutte» von Peter Konwitschny und der «Entführung aus dem Serail» von Calixto Bieito machen eine Reise in die Hauptstadt lohnenswert. Weiter im Programm: «Don Giovanni» ebenfalls von Meisterregisseur Konwitschny und «Die Hochzeit des Figaro» von Barrie Kosky. Ein Cross-Culture-Projekt namens «Hip-H\'Opera - Cosi fan tutte» gibt es im April zu erleben. (www.komische-oper-berlin.de)
Die prächtige Semperoper in Dresden lädt vom 22. Januar bis 2. Februar erstmals zu den «Dresdner Festtagen Wolfgang Amadeus Mozart» ein. Fünf Opern, darunter «Don Giovanni» in der Inszenierung von Willy Decker und «La Clemenza di Tito» von Steffen Piontek sowie Konzerte und ein Ballett, sorgen an zwölf aufeinanderfolgenden Tagen für puren Mozart-Genuss. (www.semperoper.de)
Die Oper «Idomeneo» hat Mozart im Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor für den Karneval in München komponiert und auch ihre Uraufführung 1781 am Münchner Cuvillies Theater selbst dirigiert. Die Bayerische Staatsoper lädt vom 27. Januar bis 14. Februar zu Mozartfestwochen ein und bietet neben sieben Opernproduktionen auch mehrere Akademie- und Kammerkonzerte. (www.st-oper.bayern.de)
Auch Offenbach nennt sich Mozartstadt. Hier lebte der Notenstecher Andre. Er kaufte 1799 Mozarts Nachlass und verwahrte ihn bis 1854 auf. Er legte die Basis für das Köchel-Verzeichnis, die bis heute gültige Werkauflistung des Komponisten. Die Ausstellung «Johann Anton Andre und der Mozart-Nachlass» bildet den Mittelpunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten in Offenbach. (www.offenbach.de/Themen/)
Bei seinen Aufenthalten in Mannheim 1777/78 komponierte Mozart zahlreiche Werke - und dort verliebte er sich auch zum ersten Mal. Mit einem großen Konzertkalender und einem Mozartspaziergang erinnert die Metropole in Baden-Württemberg an den berühmten Musiker. (www.muho-mannheim.de)
Besonders stürmisch ist die Mozart-Liebe in Salzburg, dem Geburtsort Mozarts. Im Salzburger Veranstaltungskalender des Mozart-Jahres finden sich 55 Uraufführungen, 36 Opernproduktionen, 260 Konzerte, 55 Mozart-Messen, 8 Ausstellungen mit allen Mozart-Porträts im Original in Salzburg, 99 Projekte im Bereich Darstellende/Bildende Kunst, 10 Kongresse und Tagungen und 120 Kinder- und Jugendprojekte.
Allein die Salzburger Festspiele werden das gesamte Bühnenschaffen des Jubilars, alle seine 22 Opern mitsamt den Frühwerken und Fragmenten, während der sechswöchigen Festspielsaison im Sommer aufführen. Mit dabei ist Anna Netrebko in der «Hochzeit des Figaro».
Angelika Rausch
http://www.salzburgfestival.at