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„Komponieren im Europa des 21. Jahrhunderts”, Wien, 02. - 05. Februar 2006
Der Österreichische Komponistenbund (ÖKB) organisiert für das Jahr 2006 die Ausrichtung eines europäischen Fachkongresses in Wien, zu dem Komponistinnen und Komponisten sowie Vertreterinnen und Vertreter der nationalen Komponistenverbände aus allen Staaten Europas und aus allen Stilrichtungen der zeitgenössischen E- und U-Musik eingeladen sind, um die Zukunft des „Komponierens im Europa des 21. Jahrhunderts“ einzuläuten und zu beschreiten. Der viertägige Kongress soll in der Zeit vom 02. – 05. Februar 06 im neuen „Gläsernen Saal“ des „Wiener Musikvereins“ stattfinden.
Ziele des Kongresses
Wir haben uns für den Kongress ein hohes Ziel gesetzt, das sich auf die engere Zusammenarbeit aller europäischen Verbände untereinander stützt: nämlich den Aufbau eines funktionierenden, gesamt-europäischen Netzwerkes aller Komponistinnen und Komponisten. Dieses kann in einen Dachverband aufgehen, der die ständige Vertretung aller nationalen Komponistenverbände auf europäischer Ebene übernimmt und die sozialen, rechtlichen und künstlerischen Interessen aller europäischen Komponistinnen und Komponisten vor der Europapolitik vertritt und verteidigt. Nach dem Vorbild des föderalistischen Systems sollte der zu gründende Verband sowohl die Bereiche E- als auch U-Musik repräsentieren. Jedes europäische Land (auch Nicht-EU-Länder wie z.B. Russland oder die Ukraine) kann durch den Beitritt seiner jeweiligen Verbände Mitglied werden.
Idee
Die entscheidenden, akuten wie auch zukünftigen Herausforderungen – z.B. die Fragen nach dem Urheberrecht in einer zunehmend digitalisierten Welt oder die grundsätzlich schwierige Situation im Musikmarkt und weitere Fragen in Sachen sozialer, rechtlicher und künstlersicher Belange, sowohl in der E- wie auch U-Musik – sind Themen, die überregional und europaweit dominieren und damit gleichermaßen in allen nationalen Verbänden diskutiert werden müssen.
Hieraus wuchs die Idee, die brisantesten und aktuellsten Themen der Komponistinnen und Komponisten auf die Tagesordnung des Kongresses zu bringen und letztendlich die Basis für eine europaweite Zusammenarbeit und Interaktion zwischen den Nationalverbänden zu legen: die Idee eines „Europäischen Netzwerkes der Komponistinnen und Komponisten“ war geboren.
Mit den Komponistenverbänden aus Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz, Ungarn und Kroatien konnten wir bereits die ersten Partner ins Boot holen.
Vision
Eine musikalische Identität zu finden, in der sich Stilvielfalt, Kreativität und Zeitverbundenheit auf europäischer Ebene vereinen können und damit ein lebendiges musikalisches Werk zu erschaffen, das sich dauerhaft in das aktuelle Musikleben einfügen kann – das ist unsere Vision für das „Komponieren im Europa des 21. Jahrhunderts“. Wir haben dem Kongress ganz bewusst dieses Motto gegeben, um die Brisanz der heutigen Herausforderungen an uns in Europa besonders hervorzustellen.
Durch die enge Vernetzung aller europäischen Komponistenverbände untereinander sehen wir eine große Chance zur Förderung, Verbesserung und Sicherung einer europäischen Musikkultur, wie auch ebenso zur Sicherung der nationalen und regionalen musikalischen Vielfalt. Denn ein Nationen übergreifender Zusammenschluss der Komponistinnen und Komponisten bedeutet Bündelung von Ressourcen, Kompetenzen und Know-how und verstärkt in der Summe die Gewichtigkeit der Stimme, mit der sich die Komponistinnen und Komponisten der europäischen Länder an die Politik und Wirtschaft wenden können, um Positionen, Ansuchen und Interessen geltend zu machen.
Ausblick:
Und um eine solche Vision gemeinsam weiterzuentwickeln, sehen wir den Kongress auch als Initialzündung zu jährlich folgenden Kongressen und Symposien, die unseren Urgedanken in ein europäisches Forum der Komponistinnen und Komponisten münden lassen.
Die Konzertreihe „The Music of 21st Century Europe“
Drei musikalische Höhepunkte stellen die exklusiven, für den Komponisten Kongress veranstalteten Konzertabende dar, die in Anschluss an den jeweiligen Seminartag ebenfalls im „Gläsernen Saal” stattfinden werden.
Drei namhafte europäische Ensembles, die sich insbesondere der zeitgenössischen Musik verpflichtet haben, das Schweizer „Mondrian-Ensemble“, der „Wiener Kammerchor“ und das „Klangforum Wien“ präsentieren dann die Aufführungen von Werken vor allem junger, zeitgenössischer Komponisten. Deren Stücke sind zum Teil auch eigens für den Kongress im Rahmen eines Kompositionswettbewerbs des ÖKB komponiert worden. Die gespielten Stücke kommen aus unterschiedlichen Ländern Europas, unter anderem aus Italien, Frankreich, der Schweiz, Schweden, England, Polen, Ungarn.
Abgerundet werden diese Konzerte durch das Late-Night-Concert am 03. Februar mit dem österreichischen Ensemble „Pro Brass“ im Anschluss an das zweite Abendkonzert, ab 21 Uhr.
Struktur des Kongresses
Der europäische Kongress „Komponieren im Europa des 21. Jahrhunderts“ ist geplant als Informations-, Diskussions- und Vortragsforum über drei Veranstaltungstage. Die Themenschwerpunkte der Vorträge – von hochrangigen, international bekannten und geschätzten Fachreferentinnen und –referenten präsentiert – sollen sich an den aktuellen Zeitthemen orientieren, deren Herausforderungen sich die Komponistinnen und Komponisten des 21. Jahrhunderts stellen müssen. Über 100 Kongressteilnehmer aus den Bereichen der E- und Musik werden sich eingehend mit u.a. folgenden Themen auseinandersetzen:
Komponieren im Europa des 21. Jahrhunderts
Die Entwicklung und Zukunft der Verwertungsgesellschaften in Europa
Die Zukunft des Urheberrechts in Europa
Zwischen Mozartgroschen und Mozartpfennig – Auf dem Weg zu einer europaweiten Urhebernachfolgevergütung
Die Idee und Gründung eines Europäischen Netzwerkes der Komponistinnen und Komponisten
Den vorlesungsartigen Fachreferaten werden Round-Tables und Gruppendiskussionen folgen, in denen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Wort kommen können und ihre persönlichen und national-spezifischen Erfahrungen bei der Erörterung aller Themen einbringen können. Der informative und interaktive Forumcharakter des Kongresses wird zudem verstärkt durch das Angebot von Informations- und Präsentationsständen im Kongress-Saal wie auch in den Aufenthaltsbereichen. Dort wollen wir allen anwesenden Komponistenverbänden die Möglichkeit bieten, jeweils eine eigene Präsentationsfläche zu nutzen, um ihre Verbandsaktivitäten zu präsentieren. So kann sich jeder Teilnehmerinnen und Teilnehmer schnell und einfach über andere europäische Verbände und seine Kolleginnen und Kollegen informieren.
In Kooperation mit WIENER MOZARTJAHR 2006
Der Kongress findet seinen Platz auch im offiziellen Programm des WIENER MOZARTJAHR 2006. Dessen Intendanz konnte als Kooperationspartner der ersten Stunde gewonnen werden, steht unserem Kongress durch finanzielle Unterstützung zur Seite und übernimmt außerdem die Anmietung für den „Gläsernen Saal/Magna Auditorium“ im Wiener Musikverein, der als zentraler Plenumssaal für den Kongress zur Verfügung gestellt wird.
Kontakt
Österreichischer Komponistenbund
Baumannstraße 8-10
A-1031 Wien
Tel./Fax: +43/(0)1/966 15 45
Email: kongress [at] komponistenbund.at (kongress[at]komponistenbund[dot]at)
Infos und Programm:
http://www.komponistenbund.at/kongress
http://www.wienmozart2006.at
http://www.mica.at