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Fatih Akin erhält Drehbuchpreis der Filmfestspiele in Cannes

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Cannes/Düsseldorf (ddp). Der aus der Türkei stammende Hamburger Regisseur Fatih Akin ist auf dem 60. Internationalen Filmfestival in Cannes mit dem Preis für das beste Drehbuch geehrt worden.


Der 33-Jährige («Gegen die Wand») erhielt die Auszeichnung für seinen Film «Auf der anderen Seite» und nahm sie am Sonntagabend persönlich im Palais de Festival entgegen. Zwei Jahre nach Wim Wenders «Don\'t Come Knocking» war mit «Auf der anderen Seite» wieder ein deutscher Film im Wettbewerb vertreten. Zuletzt hatte Wenders 1984 mit «Paris Texas» die Goldene Palme bekommen.

Die Filmstiftung NRW, die den Streifen Akins mit 330 000 Euro unterstützt hatte, zeigte sich hoch erfreut. «Dass diesmal wieder ein Preis an einen deutschen Film geht, ist ein besonderes Indiz. International ist der deutsche Film wirklich nicht mehr wegzudenken: Aus Deutschland kommen starke Filme mit Geschichten, die die Menschen weltweit bewegen», sagte der Geschäftsführer der Filmstiftung NRW, Michael Schmid-Ospach.

«Auf der anderen Seite» erzählt die Geschichte von sechs Menschen, deren Leben auf schicksalhafte Weise miteinander verbunden sind. Charlotte Staub (Patrycia Ziolkowska) ist eine verwöhnte Studentin und auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Zum Entsetzen ihrer Mutter Susanne (Hanna Schygulla) verliebt sie sich in die politische Aktivistin Ayten Öztürk (Nurgül Yesilcay), die sich illegal in Deutschland aufhält. Nejat Aksu (Baki Davrak), Germanistik-Professor mit türkischen Wurzeln, hat mit der Welt seines Vaters Ali (Tuncel Kurtiz) nur noch wenig gemein. Sein Leben gerät durcheinander, als er Yeter (Nursel Köse) trifft, die Lebensgefährtin seines Vaters. Sie prostituiert sich in Deutschland, um ihrer Tochter in Istanbul ein Studium zu finanzieren.

Insgesamt hatten 22 Filme um die Goldene Palme konkurriert. Dazu gehörten Wong Kar-Wais «My Blueberry Nights», Quentin Tarantinos «Death Proof», Joel und Ethan Coens «No Country for Old Men», David Finchers «Zodiac», Kim Ki-duks «Breath», Emir Kusturicas «Promise Me This», Gus van Sants «Paranoid Park», Julian Schnabels «Le Scaphandre et le Papillon» und Alexander Sokurows «Alexandra». Die «Goldenen Palme» ging überraschend an den rumänischen Regisseur Cristian Mungiu für sein Werk «4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage». Mungiu erzählt darin die Geschichte einer jungen Frau, die im kommunistischen Rumänien illegal abtreiben will.