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Filmförderung in NRW

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Kino aus Deutschland gefragt - Filmstiftung NRW förderte 127 Produktionen - Wichtiger Filmeinkäufer-Treff erstmals in Köln


Düsseldorf (ddp-nrw). Die Filmstiftung Nordrhein-Westfalen zeigt sich mit dem Kinojahr 2006 zufrieden. Der deutsche Film habe mit vielen erfolgreichen Produktionen bis einschließlich November einen bundesweiten Marktanteil von 25,7 Prozent nach 17,1 Prozent im Gesamtjahr 2005 erreicht, teilte Geschäftsführer Michael Schmidt-Ospach am Mittwoch in Düsseldorf mit. Das ist der höchste Marktanteil seit 1997.

Die Filmstiftung unterstützte im laufenden Jahr 127 Kino- und Fernsehproduktionen mit insgesamt 29 Millionen Euro und schob damit ein Produktionsvolumen von mehr als 168 Millionen Euro an. Dank des so genannten NRW-Effekts, nach dem die Produzenten für jeden Euro Förderung mindestens 1,50 Euro im Bundesland ausgeben müssen, flossen knapp 50 Millionen Euro in die NRW-Medienwirtschaft zurück. Weitere 1,17 Millionen Euro kamen durch Rückzahlungen von Fördergeldern wieder in die Kassen der Filmstiftung.

Zu den von der Filmstiftung geförderten Kinofilmen gehörten 2006 unter anderem «Das Parfum», «Elementarteilchen», «Ein Freund von mir», «Emmas Glück» und «Sommer vorm Balkon». Unter den Fernsehfilmen, an denen die Filmstiftung beteiligt war, waren unter anderem «Dresden», «Die Sturmflut» und «Neger, Neger, Schornsteinfeger». Insgesamt arbeitete die deutsche Filmwirtschaft 678 Drehtage in NRW.

Die 2006 wieder deutlich gestiegenen Besucherzahlen sieht Schmidt-Ospach als Beleg dafür, dass «das Kino lebt» und eine Zukunft habe: «Kino wird auch künftig im Kino stattfinden und nicht auf großen Heimbildschirmen, Laptops oder Handys.» Nach einer vom Verband der Filmverleiher vorgelegten Prognose werden Besucherzahlen und Umsatz 2006 um fünf bis zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen. 2005 hatte die Branche mit einem Besucherminus von 19 Prozent auf 127,3 Millionen unter dem größten Rückgang seit zehn Jahren gelitten.

Schmidt-Ospach beklagte zugleich die Kürzung der NRW-Landesmittel für die Filmförderung um ein Fünftel und damit 2,5 Millionen Euro. Trotzdem habe die Filmstiftung mit dem neuen Nachwuchsprogramm und der Förderung der Stoffentwicklung zwei neue Förderinstrumente auf den Weg gebracht. Damit könnten sich nun Studenten und Absolventen der NRW-Filmhochschulen um eine besonders schnelle und unkomplizierte Förderung bewerben.

Wie die Filmstiftung zudem bekannt gab, findet die Sichtung neuer deutscher Filme für europäische Film- und TV-Einkäufer 2007 erstmals in Köln statt. Unter dem Namen Munich Previews fand die für die Branche wichtige Einkaufsveranstaltung seit 2001 in München statt. In Köln läuft sie im Juli unter dem neuen Titel German Films Previews. Rund 20 Produktionen können die Einkäufer sichten. «Dass die Previews jetzt nach Köln kommen, ist ein wichtiges Zeichen für die Filmarbeit in unserem Land», so Schmidt-Ospach.

Frank Bretschneider


Die Filmstiftung und das Filmland NRW
Düsseldorf (ddp-nrw). Die Filmstiftung Nordrhein-Westfalen gibt es seit 1991. Mit einem jährlichen Budget von knapp 30 Millionen Euro fördert sie Drehbuchautoren, Produzenten, Verleiher und Kinobetreiber. Von der ersten Idee über Produktion, Verleih, Kinostart und Verkauf der Auslandsrechte unterstützt und begleitet die Filmstiftung jede Phase der Filmproduktion. Hinter dem Engagement stehen fünf Gesellschafter: Das Land NRW und der WDR, die die Stiftung 1991 gründeten, sowie ZDF, RTL und die Landesanstalt für Medien NRW.

Seit Gründung der Filmstiftung hat sich NRW zu einem der wichtigsten Medienstandorte Europas entwickelt. Im bevölkerungsreichsten Bundesland werden neben heimischen Film- und TV-Produktionen zunehmend auch europäische Produktionen realisiert. Neben Köln als wichtigster NRW-Medienstadt haben sich inzwischen auch in Aachen, Düsseldorf und Wuppertal sowie im Ruhrgebiet zahlreiche Produktionsfirmen für Kino und TV angesiedelt.

Anlaufstelle für Produzenten, die in NRW einen Film drehen wollen, ist die 1999 vom Land NRW und der Filmstiftung gegründete Film Commission NRW. Sie vermittelt Ansprechpartner bei den Städten und Gemeinden, hilft bei der Suche nach Drehorten sowie bei der Bewilligung von Drehgenehmigungen und berät bei der Suche nach Studios und technischen Dienstleistern. Darüber hinaus wirbt sie weltweit für das Filmland NRW und koordiniert das Netzwerk Filmstädte NRW, dem 27 Kommunen angehören.