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Frankfurt: Gedenkkonzert für Erich Itor Kahn

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Zum 100. Geburtstag des Komponisten veranstaltet das Forum Wissenschaft und Kunst des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst in Kooperation mit dem Amt für Wissenschaft und Kunst der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Rundfunk/ hr2 und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main zwei Konzertabende mit Kompositionen von Erich Itor Kahn.

Forum Wissenschaft und Kunst zu Gast in der HfMDK
Eine Kooperation des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, des Amtes für Wissenschaft und Kunst der Stadt Frankfurt am Main , des Hessischen Rundfunks HR 2 und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main

Samstag, 12. und Sonntag, 13. November 2005, jeweils 19.30 Uhr
in der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main
Karten für die Konzerte: 4,- Euro (Tel. 069/154 007 334)

"Ich glaube, dass inmitten einer Zeit der Weltkrise auch die Kunst dieser Krise unterworfen ist. In einer Epoche, da es keine Stabilität der Ausdrucksmittel und des Stils gibt, da alles Vollendete kurzlebig scheint (...) - inmitten einer solchen Zeit hat der Komponist nur einen einzigen Stützpunkt: die Rechte und Pflichten, die sich aus der ererbten historischen Lage der Musik ergeben zugleich mit der geistigen Vision ihres Ausdruckswillens. Die erste und entscheidende Frage ist diese: wie weit können wir gehen, ohne die Vergangenheit zu verraten, und was müssen wir bewahren, ohne die Zukunft zu verraten?" (E. I. Kahn, "Actus Tragicus“)

Erich Itor Kahn, am 23. Juli 1905 in Rimbach im Odenwald als Sohn eines jüdischen Kantors geboren, gestorben 1955 in New York, kam in jungen Jahren nach Frankfurt am Main. Nachdem er sein Examen an der Hochschule mit Auszeichnung absolviert hatte, fand er eine Anstellung bei Radio Frankfurt, die es ihm ermöglichte, sein Talent als Konzertpianist und mit ersten Kompositionen unter Beweis zu stellen. Durch seine Tätigkeit beim Rundfunk kam Kahn mit den Vertretern zeitgenössischer Musik in Kontakt.

Frankfurt war ein Zentrum modernen Musiklebens; so traf Kahn auf zwei bedeutende, wenn auch in unterschiedliche musikalische Richtung tendierende Frankfurter Vertreter der neuen Musik, die mit ihm in freundschaftlicher Beziehung standen: Paul Hindemith und Theodor W. Adorno. Kahns eigene Kompositionen waren der Zwölftonmusik der Schönberg -Schule verpflichtet, obwohl er nie direkter Schüler Schönbergs war. In dieser überaus fruchtbaren Zeit vor der nationalsozialistischen Machtübernahme profilierte sich der junge Kahn als Konzertpianist und Interpret moderner Musik. Adorno, der damals Konzertkritiken schrieb und von Kahn bei der Probenarbeit für das Musikstudio in Frankfurt unterstützt wurde, rühmte die materialgerechte Präzision und Vertrautheit Kahns mit der Ästhetik der Avantgarde. 1933 musste der Jude Kahn gemeinsam mit seiner Frau, der Pianistin Frida Kahn, Frankfurt verlassen.1941 emigrierten beide in die USA.

Anlässlich seines 100. Geburtstages veranstaltet das Forum Wissenschaft und Kunst des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst in Kooperation mit dem Amt für Wissenschaft und Kunst der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Rundfunk/ hr2 und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main zwei Konzertabende mit Kompositionen von Erich Itor Kahn.

Am 12. November wird in einem Kammerkonzertabend Kahns ‚Lyrisches Concert’ für Sopran und Klavier uraufgeführt; des weiteren sind zu hören ‚Four Nocturnes’ (für Sopran und Klavier) und die 1941 im Internierungslager ‚Les Milles’ begonnene Komposition ‚Nenia judaeis qui has aetate perierunt’ (für Cello und Klavier).

Am 13. November spielt Thomas Günther das gesamte Klavierwerk von Erich Itor Kahn. Am 11. November hält Juan Allende-Blin, der eine Monographie über den Musiker veröffentlicht hat, im Frankfurter Institut für Stadtgeschichte (Münzgasse 9, Karmeliterkloster) um 18 Uhr einen Vortrag.

Der Eintritt zu diesem Vortrag ist frei.


Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt

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