Frankfurt (Oder) - Die diesjährigen deutsch-polnischen Musikfesttage an der Oder stehen unter dem Motto «Wanderungen». Vom 27. Februar bis 8. März sind 24 Konzerte, Lesungen und Tanzaufführungen in acht Orten beiderseits der Grenze geplant, wie am Mittwoch der Geschäftsführer der Frankfurter Messe- und Veranstaltungsgesellschaft, Markus Wieners, ankündigte. Neben Festspielorten wie Frankfurt, Eisenhüttenstadt, Zielona Gora (Grünberg) und Slubice wird es erstmals auch ein Konzert in Wroclaw (Breslau) geben.
Zur Eröffnung am 27. Februar erlebt eine «Hymne an Europa» für Jazzensemble und großes Orchester ihre Uraufführung in der Frankfurter Konzerthalle, wie Festivalleiter Dirk Kiefer sagte. Das Auftragswerk der Musikfesttage wurde von dem schwedischen Komponisten und Jazzmusiker Lars Danielsson in Anlehnung an Beethovens «Ode an die Freude» komponiert. Danielsson ist in diesem Jahr «Artist in Residence» der Festtage. Mit mehreren Konzerten ist das Nationale Rundfunk- und Fernsehorchester Weißrusslands in Westpolen zu Gast.
Parallel zu den Festtagen wird sich ein Internationales Bach-Symposium in Frankfurt und Wroclaw mit dem Musiktransfer im 18. Jahrhundert zwischen Deutschland, Polen und Frankreich am Beispiel von Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788) befassen. Zum Abschluss der Festtage bringt die Frankfurter Singakademie am 8. März das wiederentdeckte Oratorium «Le Laudi di San Francesco d'Assisi» des Schweizer Komponisten Hermann Suter zu Gehör.
Das Budget der Musikfesttage an der Oder beläuft sich laut Wieners auf 265 000 Euro. Davon steuerten 120 000 Euro das Land Brandenburg und die Stadt Frankfurt bei. Das Festival war aus den vor 44 Jahren begründeten Frankfurter Festtagen der Musik hervorgegangen und wird seit dem Jahr 2000 gemeinsam mit der Philharmonie Zielona Gora veranstaltet. Im vergangenen Jahr kamen rund 5350 Besucher.