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Weltmusikfestival Murnau 10. bis 13. Oktober 2002: Die Musik der Sinti, Roma und Kalé schlägt eine Brücke zwischen Ost und West und zwischen Orient und Okzident liegen gegensätzliche, aber für einander umso anziehendere Welten.
Das waren die ersten beiden Ziele einer Reise durch die grenzenlose Welt der Musik. Nun steht eine neue Etappe bevor: Der Sprung über den großen Teich steht im Mittelpunkt des diesjähringen Musikfestivals Grenzenlos ?transatlantisch?.Der Atlantik: seit seiner Überquerung durch die großen Entdecker ist er mehr eine Sehnsuchtspforte denn eine Hemmschwelle. Italiener, Spanier, Portugiesen, Afrikaner und viele andere zogen über ihn hinweg in eine neue Heimat, die sie für sich eroberten, die sie aber umgekehrt auch prägte. Gerade die Musik Lateinamerikas ist dafür ein deutlicher Ausdruck.
Ihr Klang und ihr Rhythmus trägt bis heute die Einflüsse spanischer, italienischer, aber auch afrikanischer und indianischer Ursprünge unüberhörbar weiter. Die Ambivalenz des Fortgehens und Zurücklassens, des Weiterwollens und Rückwärtsblickens, der unendlichen Verlorenheit zwischen gestern und morgen.
?Noch heute spürt man den Rhythmus, den bewegten Wellenschlag des Meeres, das die Einwanderer erst überqueren mussten, um in ihre neue Heimat zu gelangen, oder in gewissen Tango-Schritten die schaukelnde Vorwärts- und Rückwärtsbewegung der Schiffe?, meint Richard Galliano, der auf unserem Festival zu Gast sein wird.
Die Musik Lateinamerikas ist faszinierend, vielleicht weil sie mehr ist als Stil und Unterhaltung, weil sie eine mitreißende Magie besitzt, die die Phantasie beflügelt und trotz der objektiv häufig trostlosen Zustände dieses Kontinents Lebensfreude und Lebenswillen seiner Bewohner ausstrahlt. Im Samba wird gefeiert, auch wenn die Unterschiede zwischen arm und reich noch so erdrücken, im Tango wird geschwelgt, auch wenn die Verzweiflung noch so groß sein mag.
Kein Wunder, dass eine solche Musik über ihre Landesgrenzen hinaus wahrgenommen wird und Einfluß hat, dass sie auf andere Kulturen, auch die, aus denen sie hervorgegangen ist, zurückwirkt. Und wie sie zurückwirkt: Kaum ein klassischer Komponist des 20. Jahrhunderts ist am Tango vorbeigekommen, kaum ein moderner Jazz-, Rock- oder Popkünstler verzichtet auf den unvergleichlichen Rhythmus des Samba. An drei Abenden werden herausragende Interpreten dieser Richtungen davon für Sie singen und spielen.
Musiker der regen Region Murnau eröffnen das Festival mit ihrer Interpretation klassischer und populärer Musik Brasiliens.
Mit dem großen Schriftsteller und Übersetzer Curt Meyer-Clason ist, wie in den letzten Jahren, mit Günter Grass, SAID, Annemarie Schimmel ein herausragender Vertreter des geschriebenen Wortes Förderer des Murnauer Festivals.
Weltmusikfestival Murnau Grenzenlos 2002 ?transatlantisch?
Kurgästehaus Murnau, jeweils 20.00 Uhr
10.10. Murnau und die Welt
Eröffnungskonzert mit regionalen Künstlern
11.10 Aniello Desiderio, chitarra & Gennaro Desiderio, violino Tangos Y Danzas
12.10. Richard Galliano, accordéon et orchestre. Hommage á Astor Piazzola
13. 10. Maria Joao, vocal & Mario Laginha, piano
Eine Veranstaltung des Kulturvereines Murnau e.V. , gefördert durch die Jubiläumsstiftung der Vereinigten Sparkassen, Modehaus Echter, Refugio, Alpenhof Murnau und die Marktgemeinde Murnau
Künstlerische Leitung: Thomas Köthe
Reservierung und Info: www.musikfestival-grenzenlos.de,
mail: info [at] musikfestival-grenzenlos.de (info[at]musikfestival-grenzenlos[dot]de)
Tel.: 08841-61410