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Hamburg (ddp-nrd). Das Hamburger Schauspielhaus stellt in seiner kommenden Spielzeit unter dem Motto «Neue Welten, alte Helden - neue Helden in alten Welten» aktuelle Reflexionen in den Mittelpunkt.
Viele der 21 Premieren, darunter 9 Uraufführungen, widerspiegelten «die Veränderung der Welt und den Zusammenbruch von Welten», sagte Intendant Friedrich Schirmer zur Vorstellung der Saison 2007/2008 am Mittwoch in Hamburg. Das Theater wolle die Möglichkeit bieten, bei Themen wie dem Kampf um Ressourcen und dem Ringen um die Zukunft «Wahrnehmung aus dem Blickwinkel der eigenen Realität» zu erleben.
Seine neue Saison leitet das Haus vom 31. August bis 9. September mit dem Festival «Projektion Europa» ein. Gemeinsam mit Partnern aus Estland, der Türkei, Tschechien, Irland und der Schweiz gehe es darum, nicht fertige, erfolgsverwöhnte, sondern junge Produktionen aus den jeweiligen Ländern auf die Bühne zu bringen, sagte Schirmer.
Eröffnet wird die Spielzeit dann am 9. September mit der Premiere des Stücks «Herr der Fliegen» nach dem Roman von William Golding in Kooperation mit dem Hamburger Verein Atlantic Forum und der Hansestadt. Anliegen sei es, Jugendliche ans Theater heranzuführen und so Werte in der Gesellschaft wieder erlebbar zu machen, damit sie weitergegeben werden könnten. Dazu seien in allen Hamburger Stadtteilen und an allen Schulformen insgesamt 250 Jugendliche gecastet worden, von denen jetzt 40 Schüler zwischen 13 und 19 Jahren das Stück erarbeiteten.
Zu weiteren Höhepunkten zählte Schirmer auch Heinrich von Kleists «Die Hermannsschlacht», Henning Mankells «Lampedusa» oder Henrik Ibsens «Nordische Heerfahrt oder Die Helden auf Helgeland». Besonders hob er das Schauspiel «Pornographie» des englischen Gegenwartsautors Simon Stephens hervor. Das Auftragswerk des Schauspielhauses entsteht gemeinsam mit dem schauspiel hannover, wo es am 15. Juni uraufgeführt wird.
Schirmer zeigte sich mit der aktuellen Saison zufrieden. Mit mehr als 160 000 Besuchern bis Ende April sei sie die erfolgreichste der vergangenen sieben Spielzeiten gewesen.