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Berlin (ddp-bln). Das Berliner Ensemble (BE) wird das neue Stück von Dramatiker Peter Handke uraufführen. Am 17. Februar ist Premiere für «Spuren der Verirrten» in der Regie von BE-Theaterleiter Claus Peymann, wie das Theater mitteilte. Handke habe eine eigene, originelle Art von Welttheater geschrieben. Es basiere nicht auf Mythen oder Allegorien, sei kein Heldenepos, sondern ein «Stationendrama».
Es seien wie auf einer Kette aneinander gereihte Episoden und Fragmente, aus denen der Momente- und Gegenwartssammler Handke ein Ganzes forme. So ergebe sich eine Art Pilgerweg, der von Kreuz zu Kreuz durch die ganze Welt führe. Handke habe sozusagen einen «Jedermann» geschrieben, der aus vielen «Jedermännern» bestehe.
Handke wurde bekannt mit Werken wie «Die Angst des Tormanns beim Elfmeter», «Ritt über den Bodensee», «Die Unvernünftigen sterben aus» oder «Der kurze Brief zum langen Abschied». Im vergangenen Jahr hatte der Dramatiker für Schlagzeilen gesorgt, als ihm der Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf verliehen werden sollte. Kritik daran gab es, weil der österreichische Dichter mehrmals öffentlich für den früheren serbischen Diktator Slobodan Milosevic und dessen Politik Partei ergriffen hatte. Schließlich verzichtete Handke auf die Auszeichnung.
Das Berliner Ensemble verzeichnet für das vergangene Jahr einen Besucherrekord. Zu den 635 Vorstellungen des Theaters am Schiffbauerdamm kamen 221 542 Zuschauer, wie ein Sprecher am Dienstag sagte. Die Zahl der Vorstellungen sei gegenüber 2005 um 129 gestiegen. Mit den Einnahmen in Höhe von 3,8 Millionen Euro sei ein Kostendeckungsgrad von 30 Prozent erreicht worden. Die Auslastung des Theaters ging den Angaben zufolge allerdings von 87,79 Prozent auf 85,36 Prozent zurück.