Berlin - Das Haus der Kulturen der Welt (HKW) im Berliner Tiergarten will im kommenden Jahr ein "konzentrierteres Programm" bieten. Zum einen stehe "das Politische im Fokus", sagte Intendant Bernd Scherer am Dienstag bei der Vorstellung der Projekte. Zum anderen sollen Künste erfahrbarer gemacht werden, als es konventionelle Darstellungsweisen zuließen.
Im Januar werde das Festival "Meeting Points 6" mit arabischen Künstlern "die Logik und Praktiken der Zivilgesellschaft" in der arabischen Welt ausloten, kündigte Scherer an. Die Thementage "Global Prayers" würden im Februar erörtern, wie neue religiöse Bewegungen Alltag, Gesellschaft und Ökonomien in den globalen Metropolen veränderten.
Zum Komplex Kunst untersucht die Ausstellung "Animismus" den Angaben zufolge die Sprache der westlichen Moderne. Das "Berlin Documentary Forum" hinterfragt die Darstellungsweisen der Medien, der Kunst und der Fotografie. Die Ausstellung "A Blind Spot" soll unter die Oberfläche der Bilder gehen. Bei der Auseinandersetzung mit der Bildersprache sollten "die darunter liegenden Schichten freigelegt werden, erläuterte Scherer. Es gehe dabei um eine "Archäologie unserer Zeit".
HKW gefragte Berliner Kulturstätte
Das Haus der Kulturen der Welt - wegen seiner prägnanten Architektur auch "schwangere Auster" genannt - ist nach wie vor eine gefragte Kulturstätte der Hauptstadt. In diesem Jahr kamen mit 140.000 Besuchern 20.000 Gäste mehr als 2010, wie Sprecherin Anne Maier sagte. Der Altersdurchschnitt des Publikums sei zudem gesunken.
Das Haus der Kulturen der Welt versteht sich als ein Ort für internationale zeitgenössische Künste und als ein Forum für aktuelle Diskussionen. Sitz und Spielstätte des Hauses ist die Kongresshalle, die als ein architektonisches Wahrzeichen der westlichen Moderne gilt.