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Katharina Wagners «Meistersinger» erneut mit Buhrufen quittiert

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Bayreuth - Die neue Chefin der Bayreuther Festspiele kann das Publikum als Regisseurin noch nicht überzeugen. Auch in diesem Jahr musste Katharina Wagner für ihre Inszenierung von Richard Wagners «Meistersinger von Nürnberg» viele Buhrufe einstecken. Am Sonntagabend ging die Wiederaufnahme der populären Oper im dritten Jahr über die Bayreuther Festspielbühne. Im Gegensatz zum Regieteam wurden die Sänger dafür mit orkanartigem Beifall gefeiert. Für Sebastian Weigle, den Dirigenten, gab es freundlichen Applaus.

Katharina Wagner interpretiert die «Meistersinger» als einen Diskurs über die Kunst. In ihrer Produktion prallen Tradition und Fortschritt aufeinander. Die Regisseurin blieb in weiten Teilen bei ihrem Konzept vom vergangenen Jahr. So liefert sie bissig-ironische Anspielungen auf die kultische Verehrung alter Meister in der Kunst, die zu wenig Platz für Neues lässt. Alles in allem eine freizügige Inszenierung voll skurriler Regieeinfälle, die auch nach mehrmaligem Schauen noch Neues zu entdecken bietet.

Zum gefeierten Star des Abends wurde wieder einmal der Tenor Klaus Florian Vogt aus Schleswig-Holstein in der Rolle des Walther von Stolzing. Charmant, kraftvoll und leidenschaftlich sang er seine Partie im hellen Ton. Stimmlich und darstellerisch ein echter Gewinn war die Neuverpflichtung von Adrian Eröd in der Rolle des Sixtus Beckmesser. Er verkörperte mühelos seine Wandlung vom Spießbürger zum Freigeist, dem auch die deutschnationalen Töne am Ende der Oper die Sprache verschlagen. Ebenfalls neu dabei und überzeugend sang Alan Titus die Rolle des Hans Sachs. Stimmliche Schwachstellen blieben wiederum die beiden Frauenpartien: Die beiden Sopranistinnen Michaela Kaune und Carola Guber legten zu wenig Wert auf Textverständlichkeit.

Ab Montag ist am Grünen Hügel der vierteilige «Ring des Nibelungen» in der Regie von Tankred Dorst zu sehen. Dirigent ist dann Christian Thielemann.

 

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