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Kein Konwitschny-Ring in Leipzig

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(nmz-bl) - In einem Interview mit der Leipziger Volkszeitung hat Peter Konwitschny, designierter Chefregisseur der Oper Leipzig, seine künftige Arbeit konkretisiert. Einen Konwitschny-Ring wird es im Wagner-Jahr 2013 nicht geben.

Hingegen kann sich der Regisseur vorstellen, seine Stuttgarter Inszenierung der „Götterdämmerung“ auf die Leipziger Bühne zu hieven. Für die restlichen drei Nibelungen-Opern wünscht er sich eine Lösung mit verschiedenen Regie-Handschriften: Dietrich Hilsdorf, Vera Nemirova (eine Schülerin Konwitschnys) und eine weitere noch ungenannte Regisseurin sollten die Regie für „Rheingold“, „Walküre“ und „Siegfried“ übernehmen.

Das Zeitgenössische Repertoire wird an der Oper Leipzig wieder einen gebührenden Platz einnehmen. So will Konwitschny in der kommenden Saison Schönbergs „Pierrot lunaire“ inszenieren. Dessaus „Lanzelot“, Bernd Alois Zimmermanns „Soldaten“ sowie Nonos „Al gran sole carico d’amore“ und „Prometeo“ sind weiterhin für die kommenden Jahre geplant.

In eine ähnliche Situation, wie einstmals Udo Zimmermann, der das Leipziger Opernhaus mit zeitgenössischen Opern „leerinszenierte“, will Konwitschny nicht kommen. Er will das Publikum -auch das junge- an seine Arbeit heranführen, indem er es beispielsweise an Proben teilhaben lässt und Nebenschauplätze eröffnet. So will er zeigen, „dass Oper uns heute sehr wohl noch Bedeutendes zu sagen hat und sich keineswegs in dummer Schönheit erschöpft.“

Seine Zusammenarbeit mit Ingo Metzmacher in Hamburg sieht er als beispielgebend für die Arbeit mit Generalmusikdirektor Riccardo Chailly in Leipzig. Metzmacher und Konwitschny konnten in der Elbmetropole auf elf erfolgreiche Inszenierungen zurückblicken. Konwitschny über die Zeit in Hamburg: „Von Jahr zu Jahr erweiterte sich der Kreis derer, die Schwachsinn und totes Theater auf der Bühne nicht mehr sehen wollten.“ Eine solche Entwicklung wäre auch der Stadt an der Pleiße, die einstmals Musikmetropole war, zu wünschen.


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