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Die beiden großen Kirchen begrüßen im Grundsatz die jüngsten Vorschläge von Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin (SPD) zur Filmpolitik, fordern aber in Einzelpunkten Nachbesserungen.
In der im Internet veröffentlichten Erklärung kritisieren die Kirchen jedoch, dass die Leistungen der nichtgewerblichen Filmarbeit in dem Konzept nicht gewürdigt würden. Sie verweisen in diesem Zusammenhang auf die Aktivitäten der kirchlichen Medienzentralen und die entwicklungsbezogene Filmarbeit mit Partnern aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Im Konzept des Bundesbeauftragten werde außerdem «die Bedeutung von Medienpädagogik und Filmkritik für die ästhetische und ethische Urteilsbildung zu wenig wahrgenomen». Nach Auffassung der Kirchen muss ferner «die Medienerziehung an den Schulen größere Beachtung finden».
Kritisch bewerten die Kirchen die Ausrichtung der Förderung auf das nationale Filmschaffen. Durch die bloße Vermehrung der Fördermittel ließen sich die Mängel des deutschen Films nicht beheben, heißt es in dem Papier.
Zur Überwindung des «provinziellen Charakters vieler deutscher Filme» regen die Kirchen schließlich eine kulturelle Beratung der Filmproduktion an. Zahlreichen Produktionen mangele es «an elementaren Kenntnissen der eigenen kulturellen Tradition».
Zu seinem «Filmpolitischen Konzept» vom November 2001 hat Nida-Rümelin kürzlich einen Zwischenbericht vorgelegt, in den Anregungen von Experten und aus der Filmbranche eingeflossen sind. Das Papier dient der Vorbereitung der Neufassung des Filmförderungsgesetz, das im kommenden Jahr novelliert werden soll.
(www.gep.de/film-und-av-medien_erklaerungfilmpolitik.html)