Hauptrubrik
Banner Full-Size

Komische Oper Berlin und Oper Bremen sind "Opernhaus des Jahres"

Publikationsdatum
Body

Berlin (ddp). Die Oper Bremen und die Komische Oper Berlin sind zu den «Opernhäusern des Jahres» gekürt worden. Erstmals gab es bei der Umfrage unter 50 unabhängigen Musikkritikern damit zwei Gewinner in dieser Kategorie, wie die Fachzeitschrift «Opernwelt» am Freitag in Berlin mitteilte.

Gewürdigt werde zum einen die 13-jährige Intendanz von Klaus Pierwoß in Bremen. «Mit Geduld, Leidenschaft, Leidensbereitschaft und Durchsetzungsvermögen sorgte Pierwoß für Oper auf der Höhe der Zeit - gegen massive Widerstände aus der Politik», hieß es zur Begründung. Pierwoß´ Nachfolge hat mit Beginn der Spielzeit 2007/2008 Hans-Joachim Frey angetreten.

Die Komische Oper Berlin wurde nach Meinung der Kritiker unter der Leitung von Andreas Homoki «zur hippen Adresse für ein frisches Publikum». Insgesamt durfte sich die Komische Oper über drei Titel freuen: So wurde auch der ehemalige Generalmusikdirektor Kirill Petrenko zum «Dirigenten des Jahres» gewählt. Der laut Jury «musikalisch wie szenisch überaus flexible» Chor des Hauses kann sich darüber hinaus mit der Trophäe «Chor des Jahres» schmücken.

Berlin sorgte den Angaben zufolge allerdings auch für das «Ärgernis des Jahres». Die Deutsche Oper unter der Leitung von Kirsten Harms erhielt die meisten Negativstimmen der befragten Kritiker. Verantwortlich dafür sei unter anderem die voreilig vom Spielplan genommene «Idomeneo»-Inszenierung von Hans Neuenfels, befanden die Kritiker, aber auch die künstlerischen Ergebnisse der Spielzeit 2006/2007 insgesamt.

«Sängerin des Jahres» ist die Sopranistin Christine Schäfer für ihre Gestaltung des Cherubino in Mozarts «Le nozze di Figaro» bei den Salzburger Festspielen. Anna Netrebko, Schäfers Partnerin im Salzburger «Figaro», spielt in der Kritikerumfrage 2007 keine Rolle.

Der Norweger Stefan Herheim wurde insbesondere für seine Deutung von Mozarts «Don Giovanni» in Essen als «Regisseur des Jahres» ausgezeichnet. Für die «Uraufführung des Jahres» sorgte nach Meinung der Jury die Bayerische Staatsoper mit Generalmusikdirektor Kent Nagano: «Alice in Wonderland» der koreanischen Komponistin Unsuk Chin erhielt die meisten Voten.

In der Kategorie «Orchester des Jahres» konnte sich das Freiburger Barockorchester durchsetzen und sorgte damit für eine Überraschung.

Alle Ergebnisse der Kritikerumfrage sind im «Opernwelt»-Jahrbuch veröffentlicht, das soeben erschienen ist.


Weitere Auszeichnungen:
Aufführung des Jahres - «Aus einem Totenhaus» (Boulez/Chereau) bei den Wiener Festwochen, Uraufführung des Jahres - Unsuk Chin «Alice in Wonderland» an der Bayerischen Staatsoper, Wiederentdeckung des Jahres: Giovanni Legrenzis «Giustino» bei den Schwetzinger Festspielen, Regisseur des Jahres - Stefan Herheim (Don Giovanni/Essen), Ärgernis des Jahres: Deutsche Oper Berlin.





Musikgenre