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Konrad-Wolf-Preis an Regisseur Jossi Wieler verliehen

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Der Schweizer Theater- und Opernregisseur Jossi Wieler ist am Sonntag mit dem Konrad-Wolf-Preis 2002 der Akademie der Künste (AdK) in Berlin ausgezeichnet worden. Die Laudatio hielt der Stuttgarter Opernintendant Klaus Zehelein.

Berlin (ddp). Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert. In der Begründung der Jury hieß es, Wieler sei «ein jüdischer Weltenbummler und Welten-Erzähler mit einem sympathischen Rest von schweizerischer Redlichkeit». Seine Inszenierungen seien «Erkundungen».

Der 1951 geborene Regisseur verfüge über «eine weitschweifende szenische Phantasie und die nötige Begeisterungsfähigkeit, seine Sänger und Schauspieler ins Spiel zu bringen». Er sei «kein Regie-Berserker, kein Überrumpler, seine Stärke sind Nachdenklichkeit, Zartheit und ein ganz leiser Humor», hob die Jury hervor.
Der Konrad-Wolf-Preis der AdK wird für ein Lebenswerk vergeben. Er ist nach dem Filmregisseur Konrad Wolf (1925-1982) benannt, dem langjährigen Präsidenten der Ost-Berliner Akademie der Künste. Zu den bisherigen Preisträgern zählen Ruth Berghaus, Heiner Carow, Katharina Thalbach, Peter Konwitschny, Margarethe von Trotta, Jürgen Flimm, Ken Loach, Christoph Marthaler und Volker Schlöndorff, im Vorjahr wurde Agnes Varda geehrt.
Wieler, in Kreuzlingen/Schweiz geboren, wurde von 1972 bis 1980 in Israel ausgebildet. Seit 1982 inszeniert er vor allem in Deutschland und der Schweiz, seit 1994 auch als Opernregisseur. Zu seinen jüngsten Erfolgen zählte Euripides\' «Alkestis» in München, das 2002 auch beim Theatertreffen in Berlin zu sehen war. Wieler arbeitete mit den Intendanten Frank Baumbauer in Basel, Hamburg und München und mit Klaus Zehelein in Stuttgart.