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Leipziger Buchmesse erfolgreich zu Ende gegangen

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127 000 Literaturfreunde strömten zur Leipziger Buchmesse - Schwerpunkt Bildung soll weiter ausgebaut werden

Leipzig (ddp). Die Leipziger Buchmesse ist am Sonntag mit einem neuen Besucherrekord zu Ende gegangen. An den vier Tagen kamen insgesamt 127 000 Literaturbegeisterte und damit rund 1000 mehr als im vergangenen Jahr, wie die Messe am Sonntag mitteilte. Insgesamt hatten 2348 Aussteller aus 36 Ländern ihre Neuerscheinungen präsentiert, parallel stellten 1500 Autoren beim Literaturfestival «Leipzig liest» ihre Werke vor. Mehr als 400 Aussteller widmeten sich allein dem Thema Kinder, Jugend und Leseförderung.

Gerade bei den Zukunftsthemen Bildung und Erziehung habe sich die Leipziger Buchmesse etabliert, sagte Messechef Wolfgang Marzin am Sonntag. Zudem habe die Schau auch literarische und wirtschaftliche Akzente gesetzt. Der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Gottfried Honnefelder, sagte, die Buchbranche habe gelernt, offensiv mit der digitalen Herausforderung umzugehen. «Die Akteure des Buchmarkts gestalten diese Welt aktiv mit, sagte er. Buchmessedirektor Oliver Zille unterstrich den literarischen Anspruch der Veranstaltung. »Wir bleiben die wichtigste Autorenmesse im deutschsprachigen Raum.«

Im Mittelpunkt der Buchmesse standen neben den zahlreichen Lesungen auch die Preisverleihungen. Mit dem mittlerweile dritten »Preis der Leipziger Buchmesse« war am Donnerstag Ingo Schulze in der Kategorie Belletristik für seine Erzählungen »Handy – Dreizehn Geschichten in alter Manier« ausgezeichnet worden. Während der feierlichen Eröffnung am Mittwochabend im Gewandhaus war der Leipziger »Buchpreis zur europäischen Verständigung" an den Autoren und Essayisten Gerd Koenen sowie den russischen Philosophen Michail Ryklin verliehen worden. Ryklin nutzte das Forum der Buchmesse, um erneut die Repressionspolitik in seinem Heimatland zu kritisieren.

Messechef Marzin kündigte unterdessen an, den Schwerpunkt Bildung und Leseförderung auf der Buchmesse in den kommenden Jahren weiter auszubauen. Bei diesem Thema sehe er noch ein «riesiges Potenzial». Es gebe auch Überlegungen, die Politik stärker in dieses Thema auf der Messe einzubinden. Ein Bildungskongress mit Experten und Fachpolitikern wäre eine gute Ergänzung für die Buchmesse in den kommenden Jahren, schlug Marzin vor. Die Politik habe sich bei diesem Thema in ihrer föderalen Struktur oftmals selbst behindert, eine internationale Messe könne hingegen vielleicht entscheidende Impulse geben.

Matthias Hasberg