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Die Leipziger Buchmesse will auf den stetig steigenden Besucherzuspruch mit einer veränderten Platzstruktur in den Ausstellungshallen reagieren.
Leipzig (ddp). Der neue Chef der Messegesellschaft, Wolfgang Marzin, sagte der Nachrichtenagentur ddp, der große Ansturm gerade auch junger Besucher habe zu einer Enge an den Ständen geführt, die geändert werden müsse. Die Interessen beispielsweise von Literaturfreunden, Schülern und Händlern seien zu unterschiedlich, als dass sie von den Ausstellern in gleicher Weise befriedigt werden könnten.Erfreut äußerte sich Marzin in seiner ersten Arbeitswoche in Leipzig, dass die Buchmesse in allen Bereichen habe zulegen können. Die Besucherzahl sei in allen Gruppen gleichermaßen gestiegen. Erstmals wurden in diesem Jahr mehr als 100 000 Gäste zur Leipziger Buchmesse erwartet. Die viertägige Bücherschau endet am Sonntagabend.
Die Zukunft der Leipziger Messe sieht Marzin im internationalen Geschäft. Die EU-Osterweiterung werde Leipzig vom Rand in die Mitte des Kontinents rücken. «Geographie alleine reicht jedoch nicht aus», sagte er. Neben dem Service seien in Zukunft vor allem auch die Preise des Messeumfeldes entscheidend. Und da habe Leipzig mit seinen relativ günstigen Hotel- und Gastronomiepreisen große Vorteile im Vergleich zu westdeutschen Städten.
Auf zwei weiteren Gebieten wolle er in der den nächsten Jahren neue Geschäftsfelder für die Messe erschließen, kündigte Marzin an. Zum einen müsse sich Leipzig stärker als bisher um so genannte Wandermessen bemühen, zum anderen müssten zukünftige Themenabspaltungen in der Wirtschaft sehr genau beobachtet werden. Daraus ließen sich dann auch neue Ausstellungen erarbeiten, wie dies die Leipziger «Games Convention», die größte europäische Messe für Videospiele, in der Vergangenheit gezeigt habe.