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Festival für aktuelle Musik - 03. bis 13. März 2005
Themenschwerpunkte: Musik - Stimme - Text +++ Institute for Living Voice +++ Musiktheater +++ Musik im Raum +++ London Sinfonietta +++ Dieter Schnebel 75 +++ Musica Brasileira Descomposta +++ Sonic Arts Lounge +++ Performance Installation
2005 werden etwa 30 verschiedene Projekte, darunter etliche Uraufführungen, Auftragswerke und Deutschlandpremieren aufgeführt. Das Programm unterteilt sich wieder in mehrere thematische Stränge, die miteinander verschränkt ein Netz vielfältiger künstlerischer und diskursiver Bezüge spinnen. Das Thema MUSIK - STIMME -TEXT zieht sich wie ein roter Faden durch zahlreiche Programme, deren Werke, anders als übliche Formen der Vertonung, außerordentliche Wege der verdeckten oder direkten Umsetzung von Textbausteinen und Stimmartikulationen für die musikalische Struktur suchen. Damit eng verbunden ist die Einladung des von David Moss und Wouter van Looy initiierten INSTITUTE FOR LIVING VOICE, das nicht nur in Konzerten und Performances, sondern auch in Lehrgängen, Workshops und Publikumsgesprächen die unerschöpflichen Potentiale der menschlichen Stimme höchst erfinderisch und kommunikativ vermittelt. Mit der Stimme gehen auch einige der Musiker um, die zu dem regional bestimmten Motto MUSICA BRASILEIRA DESCOPMOSTA eingeladen wurden. Ihre Spezialität ist oft der anspielungsreiche, dekonstruierende und witzig kommentierende Umgang mit bekannten Typen populärer und traditioneller Musik in Brasilien. Bei MUSIK IM RAUM steht die plastische Inszenierung von Klang im Raum im Mittelpunkt. Die neue große Arbeit syn chron von Carsten Nicolai in der Neuen Nationalgalerie zeigt einen architektonischen Körper als Interface für Licht und Ton. Claus-Steffen Mahnkopfs Hommage à Thomas Pynchon, eine allmähliche Transformation vom Konzert zur Musikinstallation, sowie Sandeep Bhagwatis INSIDE A NATIVE LAND, basierend auf einem aus 9 Buchstaben bestehenden lipogrammatischen Gedicht, verbinden die beiden großen Themen des Festivals: Text/Stimme und Raum.
Spektakulär ist die Aufführung von Benedict Masons Werk feltl..., eine ebenso visuelle wie skulpturale Musik, die von 48 Musikern auf über 600 selbst entworfenen Instrumenten in einer alten Fabrikhalle in Oberschöneweide gespielt wird. Am Anfang des Festivals steht die Widerbegegnung mit einem der großartigsten Ensembles für Neue Musik. Die LONDON SINFONIETTA ist nach mehr als 15 Jahren mit einem Doppelprogramm in Berlin zu hören. Das Eröffnungskonzert zeigt das Ensemble so jugendlich wie nie zuvor mit einem durchinszenierten Konzert, in dem neu arrangierte digitale Musiken und Videobilder bekannter Künstler des Londoner Warp Labels mit Klassikern moderner Musik kombiniert werden. Am Festivalende steht ein musikalisches Fest für DIETER SCHNEBEL: die Uraufführung seiner utopischen, alles Übliche sprengenden Sinfonie X in ihrer erweiterten und vervollständigten Fassung am Vorabend seines 75. Geburtstags.
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