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MTV-Chefin Catherine Mühlemann verteidigt die Einschnitte beim Musiksender Viva. Viva mache seine Programme mit deutlich mehr Mitarbeitern als MTV, sagte Mühlemann der «Frankfurter Rundschau» (Mittwochausgabe).
Frankfurt/Main (ddp). Diese Kosten, die auch durch einen relativ großen Vorstandsbereich entstünden, müssten jetzt gedrückt werden. Das andere sei die strategische Ausrichtung. «Viva hat das Profil in den letzten Jahren ständig verändert und begann - nachdem wir MTV2 Pop gegründet hatten - uns immer stärker zu kopieren. Das hat Viva nicht gut getan und auch uns nicht», betonte die MTV-Geschäftsführerin.Am Montag hatte MTV bekannt gegeben, dass der Kölner Sender Viva sein Musikfernsehgeschäft nach Berlin verlagert, wo bereits MTV seinen Sitz hat. Das Entertainmentgeschäft werde gleichzeitig in Köln weiter ausgebaut. Der Sender Viva Plus und die Produktionstochter Brainpool behielten daher ihren dortigen Unternehmenssitz. Von den 600 Mitarbeitern der Viva-Gruppe würden voraussichtlich etwa 120 Festangestellte ihren Arbeitsplatz verlieren, die befristeten Verträge laufen aus.
MTV hatte die kleinere Konkurrenz im Sommer 2004 mit der Mutter, dem US-Medienkonzern Viacom, im Rücken erworben. Ende vergangenen Jahres hatten dann Meldungen über eine angebliche Schließung von Viva in Köln für Wirbel gesorgt.
Mühlemann betonte, mit der Neupositionierung der Sender werde Viva schneller wachsen als MTV und wieder zum Marktführer. Viacom erwarte zweistellige Wachstumsraten und die würden auch erreicht. Die MTV-Chefin kündigte an, dass die vier Sender - je zwei Viva- und MTV-Kanäle - «zielgruppenspezifisch ausgebaut» werden. «Viva werden wir dahin zurückführen, wo der langjährige Erfolg war: deutsche Musik, deutsche Künstler, deutsche Eigenproduktionen.»