Hauptrubrik
Banner Full-Size

Musikalischer Anpfiff zur Fussball-WM

Publikationsdatum
Body

«Kultur-Ouvertüre zur WM» - Placido Domingo und Münchner Spitzenorchester sollen Weltmeisterschaft musikalisch einläuten



München (ddp). Startenor Placido Domingo und die drei Münchner Spitzenorchester werden die Fußball-Weltmeisterschaft drei Tage vor ihrer Eröffnung in München musikalisch einläuten. Bei dem Open-Air-Konzert mit dem Titel «3 Orchester und Stars» werden am 6. Juni im Olympiastadion das Bayerische Staatsorchester, die Münchner Philharmoniker und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks erstmals gemeinsam spielen. «Das wird die Kultur-Ouvertüre zur Fußball-WM, ein echtes Ereignis», sagte Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) am Donnerstag bei der Präsentation des Programms.

Vor allem nach Absage der Eröffnungsfeier in Berlin gelte diesem Event besonderes Augenmerk, betonte Stoiber. Zugleich sei das Konzert «eine ungeheure Chance für die klassische Musik insgesamt», da diese über die Verbindung mit einem sportlichen Top-Ereignis auch viele junge Menschen erreichen könne.

Bei dem Konzert werden nach Angaben der Organisatoren «weltbekannte Hits aus Klassik und Pop» gespielt. Das Programm reiche von Richard Wagner («Tannhäuser»), Richard Strauss («Also sprach Zarathustra») über Giuseppe Verdi («La forza del destino») bis hin zur Rockband Queen und ihrem Hit «We Are The Champions». Dies sei das einzige Stück, dass sie bisher noch nicht beherrschten, sagte der Leiter des Bayerischen Staatsorchesters, Zubin Mehta. «Aber wir hoffen, Herr Beckenbauer gibt uns da den Ton an», scherzte er.

Neben Domingo und den drei Orchestern werden unter anderen auch der chinesische Starpianist Lang Lang, die Sopranistin Diana Damrau und ein Popstar auftreten, der in den nächsten Wochen bekannt gegeben werden soll. Zudem werden der Chor des Bayerischen Rundfunks und der Philharmonische Chor München singen.

Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) hob hervor, durch das Konzert werde sich München nicht nur als Fußballhochburg, sondern auch als Stadt der Kunst und Kultur präsentieren. Das Olympiastadion mit seiner weltbekannten Architektur spanne dabei den «historischen Bogen» zu Spitzen-Sportereignissen wie den Olympischen Spiele 1972 und der Fußball-WM 1974 in der Landeshauptstadt. Als «leidgeplagter Schirmherr von Open-Air-Veranstaltungen» hoffe er allerdings vor allem auf gutes Wetter, fügte Ude hinzu.

Placido Domingo sandte eine schriftliche Botschaft nach München: Es sei ihm «eine Ehre» bei diesem Konzert mitzuwirken, bei dem Kultur und Fußball auf Weltniveau zusammen gebracht würden. Auch Franz Beckenbauer, der Präsident des Organisationskomitees der Fußball-WM, freute sich nach eigenen Worten auf diese «Weltneuheit». Er habe keine Zweifel, dass das Zusammenspiel der drei Orchester «harmonisch» ablaufen werde. Auch seine Spiele in der Weltauswahl seien stets «die unproblematischsten» gewesen.

Zur Abstimmung der drei Maestri erklärte der Chefdirigent der Münchner Philharmoniker, Christian Thielemann: «Einer von uns dreien wird das Tempo angeben, die anderen hängen sich dran. Wir freuen uns auf ein Abenteuer und eine sehr kollegiale Zusammenarbeit», betonte er. Mariss Jansons, Leiter des BR-Symphonieorchesters, das in der Nacht zuvor mit einem Grammy ausgezeichnet worden war, verriet indes, dass er schon als junger Mann ein Bewunderer von Franz Beckenbauer gewesen sei.

Das Klassik-Ereignis wird vom Freistaat in Kooperation mit der Landeshauptstadt und dem Bayerischen Rundfunk veranstaltet. Die Karten kosten zwischen 25 und 124 Euro. Der Vorverkauf sei schon ohne Werbung vielversprechend angelaufen, sagte Stoiber. Bislang sind 4000 der rund 25 000 Karten verkauft. Das Stadion wird der Länge nach bespielt. Die Orchester werden nach jetzigen Planungen auf zwei Ebenen sitzen.

http://www.3orchester.de


Musikgenre