Body
Die neue künstlerische Leiterin des Filmfestivals Max Ophüls Preis, Birgit Johnson, bereitet mehrere Neuerungen bei der Filmschau in Saarbrücken vor. Sie wolle vor allem «möglichst schnell auf neue Tendenzen im Nachwuchsbereich reagieren», sagte Johnson in Saarbrücken.
Saarbrücken (ddp). So seien neue Auszeichnungen und Änderungen im Reglement vorgesehen. Das nächste Saarbrücker Festival findet vom 23. bis 29. Januar 2006 statt.Johnson hat die künstlerische Leitung des Festivals, das als wichtigste Plattform des deutschsprachigen Nachwuchsfilms gilt, als Nachfolgerin von Boris Penth am 1. April übernommen. Zuvor war die 1956 in Dortmund geborene Filmexpertin Dozentin und Vizepräsidentin der Hochschule für Film und Fernsehen «Konrad Wolf» in Babelsberg.
Johnson kündigte an, den Wettbewerb für lange Dokumentarfilme zu öffnen und einen Dokumentarfilmpreis zu vergeben. Der Wettbewerb müsse zeigen, «was der Nachwuchs gerade macht und womit er sich beschäftigt».
Aufgrund des Vormarsches von digitalen Filmproduktionen wird das Festival nach den Worten von Johnson im Wettbewerb künftig auch Filme zulassen, die nicht auf Zelluloid vorliegen. «Firmen, die direkt auf den digitalen Vertrieb setzen, brauchen für uns nicht mehr extra eine 35-Millimeter-Kopie herzustellen», sagte Johnson. Dementsprechend würden auch erstmals digitale Filmprojektionen in den Festivalkinos vorbereitet.
Um weiterhin verstärkt ein jüngeres Publikum an das Festival heranzuführen, will Johnson die Zahl der Schulvorstellungen erhöhen, »denn das ist unser Publikum von morgen».
Als weitere Neuerung kündigte Johnson die erstmalige Auslobung eines Preises für ein unveröffentlichtes Langfilmdrehbuch an, das im Saarland spielen muss. Der Preis werde von dem Hamburger Produzenten Ralph Schwingel gestiftet, der aus dem Saarland stammt. Schwingel wolle die Auszeichnung in Anlehnung an einen saarländischen Fußballverein «Der Saar 06 Drehbuchförderpreis» nennen.