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Neue Kunstmesse am Rhein

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Düsseldorf (ddp-nrw). In Sachen Kunst tut sich wieder einiges in Düsseldorf. Neue Museen und die «Quadriennale» beflügeln die Stadt. Eine neue Kunstmesse soll nun der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt helfen, sich weiter einen Ruf als Kunstmetropole zu erarbeiten.

Im Frühjahr wird die «duesseldorf contemporary» (dc) ihre Tore zum ersten Mal für Sammler und Kunstfreunde öffnen. «Diese Messe passt perfekt zu Düsseldorf», sagt Walter Gehlen. Der 36-Jährige ist der Geschäftsführer des neuen Projekts, hinter dem der Verlag Gruner & Jahr steckt. «Die Stadt hat sich in den vergangenen Jahren in außerordentlicher Weise durch Kunst hervorgetan», schwärmt Gehlen. Da sei die Wahl des Standorts keine schwierige Frage gewesen.

Etwas problematisch ist allerdings, dass die größte Konkurrenz der neuen Kunstmesse gleich im benachbarten Köln sitzt. Die «Art Cologne» (AC) ist eine seit 40 Jahren etablierte Kunstmesse. In diesem Jahr wird sie erstmals auch im Frühjahr statt bislang im Herbst stattfinden - parallel zur dc. «Ich sehe da aber kein Problem», sagt Gehlen. Schließlich sei die AC eher auf etablierte Kunst spezialisiert. «Die Schwerpunkte liegen dort bei Klassischer Moderne und Nachkriegskunst», erklärt Gehlen. «Bei der dc wollen wir vor allem zeitgenössische Kunst in den Mittelpunkt stellen.» Gerade die Förderung junger Künstler liege den Düsseldorfer Kuratoren sehr am Herzen.

Außerdem sieht Gehlen durch die beiden gleichzeitig stattfindenden Messen eher die Attraktivität des gesamten Rheinlandes gestärkt. «Wenn ein ausländischer Besucher in die Gegend kommt, kann er gleich zwei Messen mitnehmen», sagt der dc-Geschäftsführer. Das brächte nur Vorteile für beide Veranstaltungen.

Gerard Goodrow, Direktor der Kölner AC, sieht dem neuen Wettbewerber erstmal gelassen entgegen. «Wir sind eine etablierte Messe, da haben wir nichts zu befürchten», sagt Goodrow. Außerdem sei die Zielgruppe der dc eine ganz andere als die der AC. «Unsere Kunden sind Sammler und Museen», erklärt Goodrow. Das Klientel der dc seien eher «spekulative Käufer». Dass die beiden Messen zeitgleich stattfänden, könne durchaus eine Bereicherung für die Region sein. «Wir werden abwarten und sehen, was passiert», ist Goodrows Haltung.

Auf der dc in Düsseldorf werden rund 100 Galerien ausstellen. Darunter sollen auch bekannte Namen aus Wien, New York und London sein. «Details können wir derzeit aber noch nicht verraten», sagt Gehlen. Aber unter den etwa 400 Künstlern dürfe man auf einige Überraschungserfolge hoffen. Ausgewählt werden die Künstler durch ein vierköpfiges Kuratorium um die Leiterin der Düsseldorfer Kunsthalle, Ulrike Groos. «Eine äußerst kompetente Person mit enormem Kunst-Sachverstand», attestiert ihr Gehlen.

Durch die Konzentration der dc auf junge Kunst erhofft sich Gehlen eine gute Marktpositionierung. «Für diese Art von Kunst gibt es einen großen Markt», erklärt er. Schließlich wollten Sammler schon immer «am Puls der Zeit» und beim «Entstehen neuer wegweisender Kunstrichtungen» mit von der Partie sein.

Gefördert mit öffentlichen Geldern wird die dc nicht. «Wir müssen ohne Subventionen auskommen, aber die Stadt Düsseldorf heißt das Projekt herzlich willkommen», sagt er. Bei der Stadt habe man sich sehr kooperativ und erfreut gezeigt.

Die dc findet auf dem Düsseldorfer Messegelände in Halle 8 statt. Sie dauert vom 19. bis zum 22. April und ist täglich von 13 bis 21 Uhr geöffnet.