Hauptrubrik
Banner Full-Size

Nobelpreis für Literatur geht an Doris Lessing

Publikationsdatum
Body

Der diesjährige Nobelpreis für Literatur geht an die 87jährige englische Autorin Doris Lessing, wie die Königliche Akademie in Stockholm mitteilte. Die Schriftstellerin sei eine "Epikerin weiblicher Erfahrung, die sich mit Skepsis, Leidenschaft und visionärer Kraft eine zersplitterte Zivilisation zur Prüfung vorgenommen hat". Zu ihren gehört unter anderem "Das goldene Notizbuch".

Im vergangenen Jahr wurde der türkische Autor Orhan Pamuk mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Er ist mit umgerechnet 1,1 Millionen Euro dotiert und wird am 10. Dezember vom schwedischen König Carl Gustaf überreicht.

Doris Lessing wurde in Kermansha, Persien, als Doris May Taylor geboren. Sie besuchte 1926-34 eine katholische Schule in Salisbury, brach jedoch ihre Schulausbildung bereits mit 14 Jahren ab. Sie arbeitete zuerst als Au-Pair (1934-35) und dann als Telefonistin und Büroangestellte (1937-39). Während der Kriegsjahre engagierte sich Lessing in der "Southern Rhodesian Labour Party", der einzigen südafrikanischen progessiven Partei der damaligen Zeit, sowie in einer kleinen marxistischen Gruppe, die sich vor allem mit der Rassenfrage beschäftigte. Lessing arbeitete dann als Stenotypistin (1946-48) und Journalistin für den Cape Town Guardian (1949), bis sie 1949 nach London ging.

Lessing unternahm in den folgenden Jahren zahlreiche Reisen, u.a. in die UdSSR. Als beim 20. Parteitag der KPdSU die Stalinistischen Verbrechen enthüllt wurden, trat sie aus der englischen kommunistischen Partei aus. Ende der 50er Jahre engagierte sich Lessing aktiv in der Bewegung für nukleare Abrüstung und war Mitherausgeberin der späteren New Left Review, einer renommierten Zeitschrift der Neuen Linken.

1950 erschien in England Lessings erster Roman (Afrikanische Tragödie), der ein großer Erfolg wurde. 1962 veröffentlichte sie den Roman Das Goldene Notizbuch, für das sie für den Nobelpreis nominiert wurde. Von Lessings zahlreichen Werken sind die folgenden der SF (oder der Phantastik) zuzurechnen: der 1971 erschiene Roman Anweisung für einen Abstieg zur Hölle, der Roman Der Sommer vor der Dunkelheit (1973), der Roman Die Memoiren einer Überlebenden (1974), die fünf Bände der Pentalogie Canopus im Argos: Archive (1979-1983) und der Roman The Fifth Child (1988), Und wieder die Liebe (1996), Mara und Dann (1999), Ben in der Welt, (Fortsetzung von Das fünfte Kind, 2000), Ein süßer Traum(2002), Ein Kind der Liebe (2004)

Lessing wurde mit zahlreichen Literaturpreisen und Ehrendoktorwürden ausgezeichnet, u.a. dem Maugham Award (1954)

Pseudonym: Jane Somers.

(Biographie wurde in gekürzter Form von der Seite http://www.feministische-sf.de übernommen)